Leben in Bayern

Von von Lenggries Richtung Eng: der Bergbus des DAV. (Foto: Tobias Hipp/DAV)

17.06.2021

Münchner Bergbus startet in Testphase

Staus, Park-Stress, genervte Anwohner: Wenn viele Münchner in die Berge fahren, ist es dort mit der Idylle schnell vorbei. Bergbusse soll dazu beitragen, dass Bergsportler und Auflügler das Auto stehen lassen. Dabei gibt es aber einige Besonderheiten zu beachten

Mit dem öffentlichen Nahverkehr zum Wandern in die Berge? Je nach Tageszeit und Zielort kann das in den bayerischen Alpen eine Weile dauern. Damit Ausflügler aus München trotzdem nicht mit dem eigenen Auto ins Oberland fahren, startet der Deutsche Alpenverein (DAV) am Wochenende ein neues Angebot: Ein Bergbus verbindet samstags und sonntags die Landeshauptstadt mit Ausflugsorten unter anderem im Chiemgau und den Ammergauer Alpen. Dabei gibt es jedoch einige Besonderheiten.

Die insgesamt vier Linien fahren zum Beispiel an verschiedenen Orten in München ab. Man wolle bei der Reisezeit in Richtung Berge dem Auto Konkurrenz bieten, sagte Christian Stolz aus dem Ressort Natur und Umwelt der Alpenvereinssektion Oberland, der federführend am Projekt Bergbus beteiligt ist. Deshalb würden die Linien auch nicht mehrmals in München halten. Alle Abfahrtsorte seien aber gut mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichbar, die Fahrkarte dafür ist im Ticket (22 Euro für Erwachsene ohne DAV-Mitgliedschaft) enthalten.

Finanzielle Hilfe für das DAV-Projekt nötig

Der Bergbus ist nach Angaben des Alpenvereins erst mal nur im Testbetrieb unterwegs. Nach zehn Wochenenden will der DAV dann schauen, wie groß die Nachfrage war - und ob sich eine Fortsetzung lohnen würde. Ein "rege Teilnahme und Nutzung des Angebots" sei dafür genau so nötig wie finanzielle Hilfe durch Stadt, Land und Tourismus, sagte Stolz.

Bisher stemme der DAV den Betrieb selbst, dafür habe der Verein "einen niedrigen sechsstelligen Betrag" investiert.

Eigentlich hätte der Bergbus schon zu Pfingsten in die Probephase starten sollen. Mitte Mai seien touristische Busreisen coronabedingt aber noch verboten gewesen, sagte Stolz. Deshalb habe sich der DAV damals für eine Verschiebung um drei Wochen entschieden. Gesperrte Sitzplätze wird es an Bord bei Inzidenzen unter 50 an Start- und Zielort nicht geben, Fahrgäste müssen im Bus aber FFP2-Masken tragen.

Der Alpenverein hofft, durch den Bergbus den Ausstoß von Treibhausgasen bei der Anreise von Bergsportlern senken zu können. Den Angaben zufolge werden zum Beispiel bei der Busfahrt von München ins Bergsteigerdorf Schleching bei einer Auslastung von 60 Prozent nur sieben Kilogramm CO2 pro Passagier ausgestoßen. Ein im Schnitt mit ein bis zwei Menschen besetztes Auto stoße pro Kopf auf der gleichen Strecke 30 Kilogramm aus.

Zudem entfalle bei der Busfahrt die Parkplatzsuche, betont der DAV. Dadurch könnten Konflikte mit Anwohnern vermieden werden.
(dpa)

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