Es gab schon unbeschwertere Jahre als 2015. Doch bei allen drängenden Fragen passierte auch heuer in Bayern wieder viel Kurioses. Eine Auswahl:
Schwer verfahren: Auf einem Bahnsteig des Bahnhofs in Ansbach landete eine 85 Jahre alte Autofahrerin bei ihrer Suche nach einem Teppichgeschäft. Beamte der Bundespolizei trauten ihren Augen nicht, als sie an Gleis 1 den Wagen sichteten, der langsam, aber zielsicher Richtung Bahnhofshalle unterwegs war. Als die Beamten die alte Dame stoppten, gab diese an, sich auf der Suche nach einem Teppichgeschäft "ein wenig" verfahren zu haben. Die Beamten lotsten die 85-Jährige wieder zurück in den Straßenverkehr.
Dumm gelaufen: Ein mit Haftbefehl gesuchter Mann hat sich am Münchner Flughafen verlaufen und ist so hinter Gitter gelandet. Aus Athen war der 24-Jährige per Flugzeug gekommen. In München stellte er sich versehentlich bei der Passkontrolle an - obwohl er gar keinen Anschlussflug hatte. Die Beamten stellten fest, dass der 24-Jährige einen Tag zuvor von den Berliner Justizbehörden zur Fahndung ausgeschrieben worden war, weil er eine Geldstrafe wegen Trunkenheit am Steuer nicht bezahlt hatte. Er kam in eine Justizvollzugsanstalt.
Gut zu Fuß: Weil er keine Lust auf eine Familien-Wanderung hatte, hat ein 14-Jähriger im Bayerischen Wald eine Suchaktion ausgelöst. Der Sohn hatte die Tour auf den Osser abgebrochen und versprochen, am Parkplatz zu warten. Bei der Rückkehr der Familie war der 14-Jährige aber verschollen. Daraufhin schlug die Urlauberfamilie Alarm. Sogar ein Polizeihubschrauber und die Bergwacht kamen zum Einsatz. Am Abend klärte sich das Ganze: Der 14-Jährige hatte den etwa 25 Kilometer langen Weg zurück ins Hotel wohl weitgehend zu Fuß zurückgelegt.
Was, wenn es aus der Toilette nach Gas riecht?
Ungewöhnlicher Notruf: In Straubing alarmierte ein 46 Jahre alter Mann die Einsatzzentrale der Polizei, weil seine Toilettenschüssel explodiert sei und es nach Gas rieche. Die Beamten ermahnten den Anrufer daraufhin, keinesfalls die Lichtschalter im Haus zu betätigen und die Wohnung zu verlassen. Vor Ort fanden die Beamten aber weder eine gesprengte Toilette noch einen Gasaustritt vor - dafür aber einen betrunkenen Bewohner. Für die seltsame Wahrnehmung des Mannes waren wohl die Nebenwirkungen des Alkohols verantwortlich.
Noch ein Alarm: Eine betrunkene Frau hat in einem Augsburger Kaufhaus ein Nickerchen gehalten, den Ladenschluss verschlafen - und nach dem Aufwachen den Einbruchsalarm ausgelöst. Nach eigener Aussage war die 31-Jährige in einer Umkleidekabine eingeschlafen. Als sie aufgewacht sei, hatte das Kaufhaus bereits geschlossen. Die Frau rüttelte an der Tür und löste prompt den Alarm aus. Die Polizei verständigte den Sicherheitsdienst, der die 31-Jährige befreien konnte.
Handschellen statt heimlicher Küsse: Ein Mann aus dem Landkreis Würzburg schlug Alarm, weil ein Einbrecher in seine Wohnung eingestiegen sei; vor dem Haus warte ein Komplize. Den auf frischer Tat Ertappten habe er in der Wohnung eingeschlossen. Leichtes Spiel also für die Polizei - sie legte dem 21-Jährigen und dem Mittäter Handschellen an. Bis die 16-jährige Enkelin des Wohnungsbesitzers für Aufklärung sorgte: Der vermeintliche Einbrecher war ihr Freund, sein Kumpel wollte ihn nach dem "Fensterln" wieder nach Hause fahren.
Gebiss im Abwasserschacht: Frau stürzt hinterher
Von wegen Ruhestörung: Weil sie Tag und Nacht verwechselte, hat eine Seniorin in Bad Wörishofen die Polizei gerufen. Mitten in der Nacht würden die Nachbarn lautstark Hausarbeiten durchführen, beschwerte sich die 72-Jährige. Tatsächlich war es aber helllichter Tag. Die Seniorin hatte sich zum Mittagsschlaf hingelegt und die Rollläden geschlossen. Als sie aufwachte, wähnte sie sich mitten in der Nacht - und fühlte sich durch den Lärm der Nachbarn gestört. Auf Bitten des Polizisten öffnete sie die Jalousie und erkannte ihren Irrtum.
Missglückte Zahnsuche: Auf der Suche nach ihrem Gebiss ist eine Frau aus Niederbayern in einem Abwasserschacht steckengeblieben. Der 55-Jährigen aus Buch am Erlbach war das Gebiss in die Toilette gefallen. Im Garten wollte sie die künstlichen Zähne aus dem Revisionsschacht fischen. Dabei rutschte sie ab, stürzte in den Schacht und kam nicht mehr heraus. Eine Nachbarin hörte die Hunde der Frau laut bellen und rief die Polizei, die die 55-Jährige nach drei langen Stunden befreite. Das Gebiss blieb verschwunden.
Fußball-Unterbrechung der besonderen Art: Weil ein Schiedsrichter in Oberbayern unbedingt etwas essen musste, holte er sich vor einem Eckstoß am Spielfeldrand eine Wurstsemmel, biss hinein - und gab die Partie erst dann wieder frei. Zunächst staunten Spieler und Zuschauer, doch dann schmunzelten sie in der zweiten Halbzeit der C-Klasse-Partie FSV Aufkirchen II gegen den FSV Kottgeisering II über den kauenden Unparteiischen. Einfache Erklärung: Der Mann hatte Unterzucker. Das Spiel endete übrigens 2:2.
Eltern schicken Sechjährigen in die Schule - am ersten Ferientag
Beute verschlafen: Plötzliche Müdigkeit hat einem Einbrecher-Duo die Diebestour in Nürnberg vermasselt. Noch bevor sich der Mann und seine Komplizin in dem von ihnen aufgebrochenen Kellerverschlag bedienen konnten, übermannte sie der Schlaf. Ein Anwohner entdeckte die Schlafenden und schlug Alarm. Die Polizeibeamten mussten die beiden erst wecken, bevor sie ihnen eröffnen konnten, dass sie wegen Verdachts auf schweren Diebstahl festgenommen seien. Beide standen unter Drogeneinfluss.
Urlaub verpennt: In Niederbayern haben Eltern ihren sechsjährigen Sohn mitten in der Ferienzeit zur Schule geschickt. Der Bub habe vor verschlossenen Türen seiner Grundschule in Landshut gestanden, teilte die Polizei mit. Da der Sechsjährige nicht mehr weiter wusste, ermittelten die Beamten seine Adresse und brachten ihn wieder nach Hause. Die Eltern hatten offensichtlich nicht gewusst, dass in Bayern gerade Pfingstferien waren. Dem Bub war's egal: Er durfte sich immerhin über unerwartete Ferientage freuen.
Ende gut, alles gut: Dank einer aufmerksamen Fußgängerin ist ein vor fünf Jahren in Oberfranken entlaufener Hund wieder bei seinen Besitzern. Die Frau hatte in Schlüsselfeld bei Bamberg den allein auf der Straße laufenden Chihuahua gesehen und ihn zu einem Tierarzt gebracht. Weil "Charly" einen Chip hatte, konnten die österreichischen Besitzer rasch ermittelt werden. Ihnen war der Rüde 2010 bei Ferien in Schlüsselfeld davongelaufen, teilte der Deutsche Tierschutzbund mit. "Er ist taub und sieht nicht mehr so gut, aber sonst ist er bester Gesundheit", schrieb die Familie im Internet. (Michael Fox, dpa)
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