Leben in Bayern

Schäden an Verkehrsschildern (hier in München) kosten Bayerns Städte viel Zeit und Geld. Auch die Gefahr von Unfällen steigt. (Foto: Sina Schuldt/dpa)

12.08.2019

Tausende beschädigte Verkehrsschilder

Ein Aufkleber hier, zahlreiche Kratzer dort. Schäden an Verkehrsschildern kosten Bayerns Städte viel Zeit und Geld. Doch auch die Gefahr von Unfällen steigt

Beklebt, verkratzt, besprüht: Jedes Jahr werden Tausende Verkehrszeichen in Bayerns Städten Opfer von Vandalismus. Die Baureferate der Kommunen mussten im vergangenen Jahr jeweils mehrere Hundert Verkehrszeichen reparieren oder austauschen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei acht bayerischen Städten zeigte. Das kostet die Städte viel Zeit und Geld.

Waren in Regensburg 2018 nach Angaben der Stadt nur rund 100 Schilder von Vandalismus betroffen, mussten in Nürnberg mehr als 3000 Verkehrszeichen gereinigt oder ausgetauscht werden, wie ein Sprecher der Stadt mitteilte. In den Städten Augsburg, Landshut, Ingolstadt, Bamberg und München wurden 2018 zwischen 300 und 500 Schilder beschädigt. Die Stadt Würzburg konnte keine Zahlen nennen. Die Kosten für die Behebung der Schäden schwanken dabei zwischen 1000 Euro pro Jahr in Regensburg und 70 000 Euro in München.

In den Städten Bamberg, Nürnberg und Würzburg stellen die Behörden zudem einen Anstieg der Beschädigungen fest. "Vor allem im Innenstadtbereich gibt es eine spürbare Zunahme solcher Fälle", sagte Steffen Schützwohl, Pressesprecher bei der Stadt Bamberg. Er nehme einen Verfall der Wertschätzung fremden Eigentums wahr.

Schilder mit Tempolimits werden oft komplett entwendet

Besonders häufig trifft es Schilder, die in gut erreichbarer Höhe angebracht sind. In Ingolstadt sind solche mit Geschwindigkeitsbeschränkung besonders beliebt. Verkehrszeichen, die Tempo 30 oder 50 vorschreiben, werden nicht nur besprüht und verbogen, sondern meist komplett entwendet, wie ein Sprecher der Stadt mitteilte. In Augsburg bekommen Halteverbotsschilder und alle Schilder mit Pfeilen besonders oft Kratzer oder einen Aufkleber verpasst.

Doch die Städte wissen sich auch zu helfen. In Ingolstadt etwa macht eine kleine Veränderung einen großen Unterschied: Die Stadt setzt bei flachen Verkehrszeichen inzwischen auf drei statt den üblichen zwei Millimetern Dicke. Das spare ihnen viel Arbeit an sonst verbogenen Schildern. In Augsburg hat das Baureferat vor drei Jahren damit begonnen, seine Verkehrsschilder vor der Montage zu beschichten. "Die Aufkleber fallen nun teilweise von selber ab", zeigte sich Gerd Merkle vom Baureferat der Stadt erfreut.

Doch trotz allem bleibt die schiere Anzahl der beschädigten Schilder für die Kommunen ein Problem. Nicht in allen Städten gelingt es, die Verkehrszeichen zeitnah zu reinigen oder zu ersetzen. So ist das etwa in Nürnberg nach Angaben eines Sprechers der Stadt aktuell nicht immer möglich. Auch in Würzburg bleibe momentan nur Zeit für "gravierende Schäden".

Und das kann Folgen für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer haben. Sind Schilder zum Teil oder ganz unkenntlich gemacht, drohen vermehrt Unfälle, Geschwindigkeitsüberschreitungen und falsch geparkte Autos. Werden zudem Schilder mit Straßennamen beschmiert, entsteht noch ein ganz anderes Problem. Rettungskräfte könnten dadurch zu spät zu einem Unfall gelangen, wie ein Sprecher des Baureferats in München betonte.
(dpa)

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