Leben in Bayern

Nichts geht mehr: Ein Windows-PC, infiziert mit dem Trojaner Locky. (Foto: dpa)

08.03.2016

Trojaner-Alarm in Bayern

Computer werden immer öfter von neuer Erpresser-Software befallen. Auch in Bayern häuft sich die Zahl der Fälle, berichtet das Landeskriminalamt

Die Zahl der Angriffe mit Erpresser-Software auf Computer in Bayern nimmt zu. Zurzeit lägen mindestens 40 Anzeigen von Betroffenen vor, deren Rechner von Krypto-Trojanern wie "Locky" befallen sind, sagte ein Sprecher des Bayerischen Landeskriminalamtes in München. Seit Januar 2015 seien 620 Fälle registriert worden. Derlei Angriffe auf Rechner seien nicht neu, jedoch habe sich die Qualität verändert. Früher hätten die Viren ein System gesperrt, heute würden die Daten verschlüsselt.

Die Ransomware (Lösegeldsoftware) findet meist durch das Anklicken von gefälschten E-Mail-Anhängen ihren Weg auf ein Computersystem. Wird der Trojaner durch das Öffnen des Anhangs aktiv, werden alle Dateien auf dem betroffenen Computer verschlüsselt. Die Erpresser fordern Lösegeld für die Entschlüsselung. 

Auch nach der Zahlung einer Lösegeldsumme würden die Daten nicht unbedingt wieder entschlüsselt, sagte der LKA-Experte für Cyberkriminalität. Fachleute könnten die Daten aber unter Umständen rekonstruieren. Opfer von Trojanern sollten keinesfalls zahlen, sondern Anzeige erstatten. Zwar sei es schwierig, die Hintermänner zu fassen. "Es gibt aber begründete Hoffnung, dass wir sie erwischen."

Erpresser fordern Lösegeld für die Entschlüsselung des Computers

Die Zahl der Angriffe mit erpresserischer Schadsoftware "steigt rapide an" und die Abstände zwischen der Verbreitung neuer Trojaner-Varianten würden immer kürzer, sagte der Sprecher. Dagegen gibt es seltener Fälle mit der früheren Schadsoftware. Eine Sperrung des Computers habe sich leichter beseitigen lassen als eine Verschlüsselung.

Der LKA-Sprecher rät, regelmäßig Daten zu sichern, etwa auf einer externen Festplatte. Wichtig sei, dass die Sicherungskopien nicht dauerhaft mit dem Rechner verbunden seien, da sie sonst auch befallen werden könnten. Zuletzt waren unter anderem das Fraunhofer-Institut in Bayreuth und die Stadtverwaltung im unterfränkischen Dettelbach Opfer eines Krypto-Trojaners geworden.

Aktuell warnen IT-Sicherheitsexperten vor vermeintlichen E-Mails des Bundeskriminalamts, die wiederum vor "Locky" warnen. In der Mail wird behauptet, dass das BKA mit Herstellern von Antiviren-Software zusammen arbeite. Empfänger der Mail sollten einen Sicherheitsratgeber und ein Analysetool im Anhang herunterladen. Diese Datei sei aber selbst ein Trojaner. (dpa)

Kommentare (1)

  1. rustyoldguy am 11.03.2016
    Auch ich wäre erst vor kurzem Opfer eines Trojaners geworden, der sich im ZIP-Anhang einer angeblichen Zahlungsaufforderung von "direct pay pal" geworden. Dabei hatte ich aber noch riesiges Glück. Erst vor kurzem
    stellte ich aus Kostengründen (arbeitslos) auf das Betriebssystem LINUX Leap 42.1 um, welches eine Firma
    ansässig in Nürnberg vertreibt, die als Firmenlogo eine Reptilienart hat. Dem Komprimierungsprogramm, das mit
    dem OP-System geliefert wird, war allerdings diese Datei nicht geheuer, es konnte nichts damit anfangen, da die
    Malware für Windows-Systeme geschrieben war. So zeigte er diese Datei als Text-Datei an.
    Erst nach dem Lesen wurde mir klar, das ich an einer Katastrophe vorbei schlitterte.

    Windows-Systeme sind von vorn herein einer größeren Bedrohung ausgesetzt, da es häufiger auf Desktops
    eingesetzt wird. Systeme wie Linux haben dagegen nur etwa 2 Prozent aller PC-Besitzer. Doch auch für andere
    Systeme steigt die Gefahr. Wie etwa für MAC-Rechner, dessen OP-System ebenso einen UNIX-ähnlichen Aufbau,
    (aber auch mehr Windows-Software-kompitabel) hat.

    Wer jedoch sicherer surfen will, kann auf einen Trick zurückgreifen, den ich ausprobiert habe. Man installiert,
    sofern der PC leistungsstark genug ist, einen sogenannten PC-Emulator. Diese werden auch von Microsoft
    angeboten. Freie Varianten sind etwa QEMU oder Bochs. Dabei wird anstatt der Festplatte, eine sogenannte
    Image-Datei installiert, die der Emulator-Software eine Festplatte vorspiegelt. Mit einer sogenannten
    ISO-Datei, quasi einem Abziehbild der Installations-DVD, wird dann das "Gastsystem" installiert. Mit diesem
    System kann man dann ins Internet gehen, um so die Gefahr zu minimieren. Bei meinem System läuft das vorhin
    genannte LEAP 42.1 als "Schein-PC" auf LEAP 42.1. Das Betriebssystem "emuliert" sich selbst. So wird im
    Zweifelsfall der "Scheinbare PC" im englischen nennt man so etwas "Fake" zerschossen, nicht das echte
    Betriebssystem.
    Freilich kann man auch andere Betriebsysteme laufen lassen. Allerdings oft mit Funktionseinschränkungen.
    Ich habe auf meinem System als Gastsysteme Windows 98 SE, Win 2000 professional, OS 2 Warp 3, MSDOS 6.22.
    Win 3.11, SUSE Linux 12.3, 13.2, so wie Novel-DOS, Free-DOS wurden auch schon getestet.

    Völlige Sicherheit wird es im Netz niemals geben. Man kann aber das Risiko senken. Für einfache Chats oder
    normales Surfen sollte man sich die Installation eines Emulators überlegen. Diese sind etwas unbequemer und
    langsamer, geringere Auflösung am Bildschirm, kostet auch bei der Installation ziemlich viel Nerven, bringen aber ein Stück mehr Sicherheit.

    Stellen Sie auch regelmäßig von Ihren Dateien Sicherungskopien her, auf externen Steichermedien wie Sticks,
    welch heute schon mit 64 GB-Speicherkapazität angeboten werden, oder USB-Festplatten. Bei LINUX kann man sogar
    eine extra interne Festplatte benutzen, da ohne "Root-Rechte" (Systemadministrator) diese von Linux nicht
    ins System mit eingebunden werden kann. Falls doch, lässt sich diese leicht per Maus-Click wieder lösen, ohne das man
    den Schraubenzieher in die Hand nimmt und diese Festplatte ausbauen muss.
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