Leben in Bayern

Inklusion scheitert oft auch daran, dass viel Geld in die Förderschulen fließt. Mehr als zwei Drittel verlassen diese jedoch ohne jeglichen Abschluss. (Foto: dpa)

02.06.2025

Umfrage: Mehrzahl der Lehrkräfte für Inklusion

Die meisten Lehrerinnen und Lehrer finden es richtig, wenn Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam unterrichtet werden. In der Praxis gibt es aus ihrer Sicht aber Hindernisse. Viele Länder versäumen, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen

Gemeinsames Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung wird von der Mehrheit der Lehrkräfte befürwortet, allerdings hält es nur eine Minderheit aktuell für praktikabel. Das zeigt eine repräsentative Forsa-Umfrage unter rund 2.700 Lehrkräften aus dem März und April, die der Verband Bildung und Erziehung (VBE) vorstellte. 

62 Prozent der befragten Lehrkräfte halten gemeinsamen Unterricht demnach grundsätzlich für sinnvoll, aber nur 28 Prozent davon sind der Ansicht, das sei aktuell auch praktisch sinnvoll. 69 Prozent derjenigen Lehrer, die sich grundsätzlich für Inklusion aussprechen, halten es unter den jetzigen Umständen für sinnvoller, wenn Kinder mit Behinderung in Förderschulen unterrichtet werden. 

Probleme: Personalmangel und Barrierefreiheit

Die befragten Lehrkräfte nennen fehlendes Personal, mangelnde Ausbildung, eine ungenügende Ausstattung, zu kleine Räume oder fehlende Aufzüge als Gründe, die aktuell gegen einen gemeinsamen Unterricht sprechen. 

"Die größte Herausforderung bleibt, dass die Lehrkräfte die Chancen von Inklusion sehen, aber täglich mangelnde Ausstattung und fehlende Unterstützung erleben", sagte der stellvertretende VBE-Vorsitzende Tomi Neckov. "Wenn 41 Prozent der Befragten angeben, dass ihre Schule nicht barrierefrei ist, wird offensichtlich, dass etwas gehörig schiefläuft", fügte er hinzu.

Die Zahlen zeigen hier aber zumindest einen positiven Trend: Im Vergleich zu den Vorgängerbefragungen seit 2015 ist der Anteil der Lehrkräfte, die angeben, dass ihre Schule überhaupt nicht barrierefrei sei, von 52 auf 41 Prozent gesunken.

Auch in Bayern große Herausforderungen

Der Studie zufolge finden fast zwei Drittel der Lehrkräfte im Freistaat, dass inklusiver Unterricht richtig und wichtig ist - weit mehr als noch vor zehn Jahren. Der Lehrkräftemangel ist laut der Erhebung der Hauptgrund, warum Kolleginnen und Kollegen sich gegen einen gemeinsamen Unterricht aussprechen. Das sagt die Vorsitzende des bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands, Simone Fleischmann.  Nicht einmal jeder vierte Lehrer im Freistaat sagt, dass er in der Praxis umsetzbar ist. Die befragten Lehrer kritisieren den Angaben zufolge vor allem, dass es zu wenig Fachpersonal gibt, also beispielsweise Sozialpädagogen und Schulbegleiter. Außerdem seien die Klassen oft zu groß. Es fehle an Aus- und Fortbildungsangeboten und es gebe in vielen Schulen keine Aufzüge. (dpa/BSZ)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche

Ist die geplante Hausarztpflicht sinnvoll?

Unser Pro und Contra jede Woche neu
Diskutieren Sie mit!

Die Frage der Woche – Archiv
X
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2024

Nächster Erscheinungstermin:
28. November 2025

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 29.11.2024 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Passwort vergessen?

Geben Sie Ihren Benutzernamen oder Ihre E-Mail ein um Ihr Passwort zurückzusetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: vertrieb(at)bsz.de

Zurück zum Anmeldeformular 

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Passwort vergessen?

Geben Sie Ihren Benutzernamen oder Ihre E-Mail ein um Ihr Passwort zurückzusetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: vertrieb(at)bsz.de

Zurück zum Anmeldeformular 

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.