Leben in Bayern

Die letzte massive Vulkanaktivität in Bayern liegt nur einen erdgeschichtlichen Wimpernschlag zurück. (Symbolbild: dpa)

03.06.2015

Vulkanausbruch in Bayern

Es ist eine geologische Sensation: Vor 200 000 Jahren gab es in der Oberpfalz eine heiße Eruption - nicht vor 20 Millionen, wie bislang angenommen

Der jüngste Vulkanausbruch in Bayern hat sich vor 200 000 Jahren ereignet, also weitaus später als bisher angenommen. Im Rahmen einer siebenwöchigen Untersuchung entdeckten Experten des Landesamtes für Umwelt in der Oberpfalz vulkanische Überreste. "Das ist eine geologische Sensation. Die letzte massive Vulkanaktivität in Bayern liegt nur einen erdgeschichtlichen Wimpernschlag zurück", sagte Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) am Mittwoch in Neualbenreuth (Landkreis Tirschenreuth.  
Der Vulkan soll mit Hilfe eines neu konzipierten Vulkan-Radwanderweg den Menschen näher gebracht werden. "So wird die explosive Vergangenheit der Oberpfalz lebendig", betonte Scharf. Bisher wurde angenommen, dass die jüngsten vulkanischen Aktivitäten in der  Oberpfalz 10 bis 20 Millionen Jahre zurückliegen.

"Wir werden die Erdgeschichte der Oberpfalz neu schreiben müssen"

"Wir werden die Erdgeschichte in der Oberpfalz neu schreiben müssen", sagte der Leiter des Geologischen Dienstes am Landesamt für Umwelt (LfU), Roland Eichhorn. Der Nachweis des jüngsten Ausbruchs in Bayern sei durch den Fund von Relikten vulkanischem Glases erfolgt.  
"Zudem können wir die Klimageschichte seit der Steinzeit rekonstruieren", erläuterte Eichhorn. Anhand von Analysen des in 26 Metern gefundenen Pollenspektrums war das Gebiet zum Zeitpunkt der Eruption eine baumlose Kaltsteppe. In den folgenden 80 000 Jahren hatte sich die Gegend aufgrund einer Warmzeit in einen dichten Laub-Mischwald verwandelt. Es folgte wieder eine Eiszeit, in der der Neandertaler vom heutigen Menschen verdrängt wurde - auch der Wald verschwand wieder. Die heutige Landschaft mit Nadelwald und Moor entstand erst in den letzten 10 000 Jahren.
Die Experten waren dem Naturphänomen in dem Waldgebiet an der Grenze zu Tschechien mit Hilfe von Bohrungen in bis zu 100 Meter Tiefe auf die Spur kommen. Zuvor waren die Geologen bei routinemäßigen Untersuchungen in dem Waldgebiet auf eine kreisrunde Struktur mit einem Durchmesser von etwa 300 Metern gestoßen. Dabei deutete auf den ersten Blick nichts auf einen Vulkan hin, von einem typischen Trichter war keine Spur zu erkennen. (dpa)

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