Politik

Plakate mit Infos zum bundesweiten Protesttag der Apotheken hängen im Schaufenster von einer Apotheke. Die Apothekerverbände haben einen Zehn-Punkte-Forderungskatalog aufgestellt und verlangen unter anderem eine Anhebung der Honorare für verschreibungspflichtige Arzneimittel von 8,35 Euro auf 12 Euro pro Packung. (Foto: dpa/Sven Hoppe)

14.06.2023

2500 Apotheken bleiben in Bayern zu

Hustensaft, Pille danach, Medikamente gegen chronische Erkrankungen – das alles wird es an diesem Mittwoch vielerorts vermutlich nur mit mehr Aufwand geben als sonst. Tausende Apotheken im Freistaat planen einen Protesttag. Ihnen geht es nicht nur um mehr Geld

Bei einem bundesweiten Protesttag wollen Apothekerinnen und Apotheker am Mittwoch ihre Forderungen nach mehr Geld und mehr Flexibilität untermauern. Im Freistaat werden sich rund 2500 Apotheken beteiligen und geschlossen bleiben, teilte der Bayerische Apothekerverbandes (BAV) mit.

Die Akutversorgung soll durch Notdienstapotheken gewährleistet bleiben. Der Verband bat Patientinnen und Patienten, planbare Arzneimittel bereits am Montag oder Dienstag zu besorgen oder bis Donnerstag zu warten.

"Mit dem Protesttag wollen wir zeigen, welche Bedeutung Apotheken für die ortsnahe Arzneimittelversorgung haben", sagt der BAV-Vorsitzende Hans-Peter Hubmann. Aufgrund politischer Versäumnisse habe sich das Netz an Apotheken ausgedünnt. Die Zahl der Apotheken in Bayern sinkt laut Landesapothekerkammer seit 2010. Demnach gab es in den Jahren zuvor stets etwa 3400 Apotheken; 2022 waren es noch 2882.

Große Konkurrenz durch Versandapotheken

"Überbordende Bürokratie macht die Arbeit zunehmend schwerer", sagt Hubmann. Außerdem sei die Vergütung pro rezeptpflichtigem Arzneimittel seit zehn Jahren nicht angepasst worden. Dabei seien Personal-, Betriebs- und Lebenshaltungskosten stark angestiegen.

Auch Konkurrenz durch Versandapotheken macht Apotheken bundesweit seit Jahren zu schaffen. Angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen würden sich immer weniger Apothekerinnen und Apotheker mit einer Apotheke selbstständig machen, heißt es vom BAV.

Die Apothekerinnen und Apotheker fordern bundesweit in einem Zehn-Punkte-Plan unter anderem höhere Vergütungen sowie mehr Handlungsfreiheit bei Lieferengpässen. Außerdem möchten sie eine Rechtsgrundlage, damit Apotheken zusammen mit Vertragsärztinnen und -ärzten ein gemeinsames Medikationsmanagement anbieten können.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) äußerte grundsätzlich Verständnis für die Forderungen der Apothekerschaft. "Apotheken sind mehr als nur Läden für Arzneimittel - und dafür müssen bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden", sagte Holetschek der Deutschen Presse-Agentur.

Sein Ministerium unterstütze die Apothekerinnen und Apotheker, soweit es im Zuständigkeitsbereich des Freistaates möglich sei. Bayern finanziere mit 700 000 Euro eine Studie zur Apothekenversorgung und unterstütze den BAV finanziell bei einer Kampagne zur Nachwuchsgewinnung. (Vanessa Köneke, dpa)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche
X
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2024

Nächster Erscheinungstermin:
28. November 2025

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 29.11.2024 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.