Politik

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) will den Einfluss von Bürgerbegehren beim Bau von Windrädern eindämmen. (Foto: Bilderbox.com)

12.06.2024

Aiwanger will kommunalen Einfluss auf Windkraftprojekte mindern

Wenn im bayerischen Staatsforst Windräder gebaut werden, muss die betroffene Gemeinde gefragt werden. Deren Zustimmung kann ein Bürgerbegehren kippen. Wirtschaftsminister Aiwanger will das ändern

Nach den Erfahrungen aus dem Raum Altötting will Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) die Voraussetzungen für den Bau von Windrädern auf Flächen der Bayerischen Staatsforsten ändern. Die Verpflichtung zur Beteiligung von Kommunen müsse so abgeändert werden, dass Bürgerinitiativen mithilfe von Bürgerbegehren nicht mehr bereits laufende Planungen torpedieren könnten, sagte Aiwanger nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts in München.

Derzeit würden in diese Richtung Gespräche geführt, sagte Aiwanger. Die "engste Abstimmung mit den betroffenen Kommunen" solle zwar aufrechterhalten werden. Die zwingende Zustimmung der angrenzenden Kommune für den Bau von Windkraftprojekten im Staatswald müsse aber überdacht werden, weil diese Zustimmung durch Bürgerbegehren gekippt werden kann. 

"Können nicht hinter Privaten zurückbleiben"

"Wir können nicht auf staatlichen Flächen hinter dem zurückbleiben, was wir von Privaten erwarten", sagte Aiwanger. Wenn Investoren befürchten müssten, ihre jahrelangen Planungen auf staatlichen Flächen würden durch Bürgerbegehren nichtig gemacht, bestehe die Gefahr, dass Investoren staatliche Flächen meiden. 

Im Chemiedreieck um Altötting sollte ein Windpark mit 40 Anlagen entstehen. In der Gemeinde Mehring hatten sich die Bürger gegen den Bau von Windrädern ausgesprochen. Erst am vergangenen Sonntag hatten sich die Bürger der Gemeinde Marktl dafür ausgesprochen - allerdings erst, nachdem Aiwanger die Initiative ergriffen und in Gesprächen mit den Beteiligten Nachbesserungen an der Konzeption ermöglicht hatte. "Der Erfolg in Marktl war ein Sieg der Vernunft", sagte Aiwanger. 

Aktuell wird in der Region um Altötting noch mit dem Bau von 27 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 194 Megawatt geplant. Der erzeugte Strom soll unter anderem zur Versorgung der in der Gegend ansässigen Chemiewerke beitragen. (Britta Schultejans, Michael Donhauser, Christoph Trost, dpa)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche
X
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2024

Nächster Erscheinungstermin:
28. November 2025

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 29.11.2024 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.