Politik

Die Drogeriekette dm geht neuen Wege, das gefällt nicht allen. (Foto: dpa/Chromorange, Michael Bihlmayer)

12.09.2025

Bluttests und Hautanalyse beim Shoppen

Kein zeitnaher Facharzttermin? Die Drogeriekette dm bietet in ausgewählten Märkten Gesundheitstests an

In den USA gibt es das schon länger: Augenuntersuchungen oder Bluttests in Drugstores. Menschen müssen so nicht lange auf Facharzttermine warten und sind auch räumlich flexibel.
Die Drogeriekette dm bietet derlei Services nun auch in Deutschland an.

Seit Anfang August läuft in ausgewählten Märkten ein Pilotversuch. Angeboten werden laut dm: ein Augenscreening mit der Partnerfirma Skleo Health, eine Blutanalyse mit dem Partner Aware sowie eine KI-gestützte Hautanalyse plus telemedizinischem Hautarztservice des Partnerunternehmens Dermanostic.

Die Preise variieren. Einen einfachen Hauttest zur Hautbeschaffenheit gibt es gratis. Ein Augenscreening kostet 15 Euro, Blutanalysen je nach Umfang zwischen 10 und 70 Euro. Doch wer etwa ein auffälliges Muttermal bemerkt und erst in sechs Wochen einen Termin beim Dermatologen erhält, ist möglicherweise froh um die Möglichkeit einer früheren Abklärung.

Der Verband der Hautärzte hat sich bereits darüber aufgeregt


Vorsorgeuntersuchungen können im Übrigen für gesetzlich Versicherte auch beim Arzt kostenpflichtig sein – etwa Hautkrebsscreenings.
Derzeit bietet dm die Gesundheitsservices in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Berlin an. Es sei geplant, „weitere dm-Märkte“ einzubeziehen, sagt dm-Geschäftsführer Sebastian Bayer.

Der Protest ließ nicht lang auf sich warten. So hat der Berufsverband der Dermatologen das Angebot bereits kritisiert. Die Krankenkasse BIG direkt gesund wiederum findet die Services gut und bietet die Hautanalyse von Dermanostic bereits für ihre Versicherten an.

Ob bald dm-Märkte in Bayern dazustoßen, wollte das Unternehmen nicht sagen. Das bayerische Gesundheitsministerium zeigt sich auf BSZ-Anfrage wenig begeistert von den neuen Angeboten: „Test- und Diagnostik-Angebote wie bei dm können eine ärztliche Diagnostik keinesfalls ersetzen“, sagt ein Ministeriumssprecher. Die Nutzung der nötigen Gerätschaften unterliegt der Medizinprodukteverordnung und muss von Bundes- und Landesaufsichtsbehörden genehmigt werden. Für die medizinischen Leistungen selbst sind laut dm-Geschäftsführer Bayer keine Genehmigungen erforderlich.
(Waltraud Taschner)

 

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