Politik

25.02.2022

Corona-Debatte: Vernunft, bitte!

Ein Kommentar von Waltraud Taschner

Vernunft und Logik sind mit Blick auf Corona und die geplante Impfpflicht zunehmend weniger im Spiel. Das Ganze gleitet ab in eine Art Glaubenskrieg. Argumente? Ganz schwierig. Wer es wagt, die offizielle Pandemiestrategie oder auch die Impfpflicht infrage zu stellen, gilt schnell als verblendet – oder gleich als Mitglied der Querdenken-Bewegung. Das muss aufhören.

Vergangene Woche wurde die Kritik von fünf Chemieprofessoren deutscher Universitäten publik. Die Ordinarien äußerten sich besorgt über Qualität und Sicherheit der mRNA-Impfstoffe und hatten sich deshalb an das Paul-Ehrlich-Institut gewandt – das für die Zulassung von Impfmitteln zuständig ist. Tatsächlich berichteten nur sehr wenige Medien über den Vorgang. Auch die jüngst vorgetragene Sorge anderer Fachleute über ungeklärte Sicherheitsfragen zu den Vakzinen fand kaum mediale Beachtung. Warum ist das so? Dass die Impfstoffe nach 14 Monaten noch immer nur bedingt zugelassen sind und wichtige Studien zu Sicherheit und Wirksamkeit nach wie vor ausstehen, ist keine Petitesse.

Je mehr Druck auf Menschen ausgeübt wird, umso unwilliger werden sie

Um das klarzustellen: Es ist gut, dass es die Impfstoffe gibt. Aber es ist überhaupt nicht gut, wenn Nachrichten unterdrückt oder zweifelnde Menschen nach Basta-Manier abgefertigt werden. Das verhindert Verschwörungsdenken nicht, sondern fördert es erst. Gleiches gilt für die reichlich populistische Forderung, den Messengerdienst Telegram zu verbieten. Je mehr Druck auf Menschen ausgeübt wird, umso unwilliger werden sie.

Das trifft erst recht auf eine Impfpflicht zu. Wer sich bis jetzt bewusst gegen den Piks entschieden hat, wird davon nicht abrücken – Bußgeld hin oder her. Es darf durchaus zu denken geben, dass der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission wie auch der Chef der Kassenärzte nichts von der Impfpflicht halten. Die Politik sollte sich überlegen, ob sie Millionen betroffener Menschen gegen sich aufbringt, indem sie auf Druck und Stigmatisierung setzt.
Und es wäre hilfreich, wenn von verantwortlicher Seite klar gesagt würde, was die Vakzine bewirken: nämlich Selbstschutz. Dennoch hat auch Kanzler Scholz die Impfung unlängst deshalb empfohlen, um „seine Liebsten zu schützen“. Dass Geimpfte das Virus inzwischen nahezu ebenso häufig verbreiten wie Ungeimpfte, ist keine Behauptung von Corona-Leugnenden, sondern wissenschaftlicher Fakt.

 

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