Politik

14.04.2022

Corona-Drohungen: Herr Lauterbach, es reicht!

Ein Kommentar von Waltraud Taschner

Aha. Der Herbst wird also ganz schlimm. Es werden erneut Beschränkungen nötig. Die nicht nötig wären, wenn der Bundestag eine Impfpflicht beschlossen hätte. Bundesgesundheitsminister Lauterbach kann es nicht lassen. Statt endlich einmal Zuversicht zu verbreiten oder zumindest sachlich zu bleiben, verfällt er erneut in den Panikmodus. Daran nervt zweierlei: zum einen die Papi-Attitüde, mit der er Erwachsene zu Unmündigen erklärt. Vorbehalte gegen die Impfung – das wird natürlich abgestraft. Zum anderen, und das ist eigentlich noch schlimmer, weigert sich der Epidemiologe Lauterbach beharrlich, den Stand der Wissenschaft zur Kenntnis zu nehmen.

Zum Beispiel: Doppelt Geimpfte übertragen das Virus wie Ungeimpfte. Laut dem Virologen Hendrik Streeck ändert sich das mit der Boosterung ein wenig, aber gesichert eben nur für ein paar Monate. Zudem: Knapp 90 Prozent der zur Risikogruppe zählenden über 60-Jährigen sind geimpft. Und es gibt mindestens 18 Millionen Menschen, die Corona hatten. Diese Genesenen, das ergab jetzt eine kaum beachtete Anhörung mit Fachleuten im Bundestag, müssten Geimpften im Grunde gleichgestellt werden.

Warum wird der Genesenenstatus überhaupt zeitlich begrenzt? Diese Frage stellen sich viele Fachleute.

Tatsächlich ist es ein Paukenschlag, was die Sachverständigen erklärten: dass es nämlich deplatziert ist, Genesene und Geimpfte unterschiedlich zu behandeln. Ebenso, den Genesenenstatus überhaupt zeitlich zu begrenzen. Eben das hat Lauterbach aber ausdrücklich befürwortet – als das Robert Koch-Institut die Dauer des Genesenenstatus in Deutschland im Januar über Nacht auf drei Monate halbierte. Eine Schlechterstellung von Genesenen, so beispielsweise der Pneumologe Thomas Voshaar in der Anhörung, lasse sich „überhaupt nicht begründen – ganz im Gegenteil“. Es sei ein „veraltetes Vorgehen“, die Genesung von einer Infektionskrankheit zeitlich zu befristen.

Darauf hat Lauterbach ebenso wenig reagiert wie auf die Aussage des nicht als Corona-Verharmloser bekannten Infektiologen Christoph Spinner. Er sagt: Corona sei inzwischen „weit weniger gefährlich als die echte Virusgrippe“. Dass der Bundesgesundheitsminister das Virus wider besseres Wissen weiter dämonisiert und Menschen drangsaliert, ist inakzeptabel. Es reicht.

 

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