Politik

07.05.2021

Corona-Lockerungen: Nur Druck hilft

Ein Kommentar von Waltraud Taschner

Jetzt auf einmal geht es. Das bei den Corona-Beschränkungen bislang superstrenge Bayern lockert und öffnet – früher als andere Bundesländer. Zweifach Geimpfte sowie Genesene müssen sich bereits seit Donnerstag nicht mehr an Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen halten, und ab kommender Woche darf man in den Biergarten, ins Theater oder Kino – auch Ungeimpfte mit negativem Test. Ab Pfingsten erhält zudem die Hotellerie eine Öffnungsmöglichkeit.

Das ist grundsätzlich erfreulich. Noch erfreulicher allerdings wäre es, wenn Bayern endlich den Mut hätte, sich vom Mantra Inzidenzwert zu lösen. So bleibt die Messzahl der Corona-Infizierten pro 100 000 Einwohner*innen weiterhin das einzig relevante Kriterium dafür, ob die Menschen etwas Normalität zurückbekommen. Warum darf ein Landkreis nicht selbst darüber entscheiden, ob etwa ein Hotel bei Inzidenz 100 plus negativ getestete oder geimpfte Gäste beherbergen kann? Häufig ist es ja so, dass lokale Hotspots die Infiziertenrate nach oben treiben: Kitas etwa oder Betriebe. Doch die müssten ohnehin Quarantänevorschriften beachten. Wie so oft in der Pandemie setzt man weiterhin auf Dogma und Überreglementierung, statt einfach mal pragmatisch zu sein. Für Erholungssuchende mag es hinnehmbar sein, den Urlaub verschieben zu müssen, für die Betriebe ist das Zuwarten immer öfter existenziell.

Söder kommt bei den Leuten offenbar noch immer an mit seinem Kurs

Zur Wahrheit gehört, dass Bayern nur öffnet, weil der Druck wächst: Österreich, Frankreich, Spanien – viele europäische Länder beschließen jetzt Schritte zurück zur Normalität. In der Schweiz waren Hotels ohnehin immer geöffnet. Zudem ist die CSU in Umfragen zurückgefallen. Dass auch viele Funktionäre und Anhänger seit Längerem Lockerungen einfordern, dürfte für Markus Söder das nachrangigste Motiv gewesen sein.

Mit seinen hurtig verkündeten Lockerungen hat er es jedenfalls erneut geschafft, als Macher dazustehen, der sich für Höheres empfiehlt. Eine aktuelle Umfrage gibt Söder recht: Eine relative Mehrheit erwartet, dass Unions-Kanzlerkandidat Laschet noch vor der Bundestagswahl ausgetauscht wird.

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