Politik

Neue CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer: Die CSU-Spitze betont, sie freue sich auf die Zusammenarbeit mit ihr. (Foto: dpa)

10.12.2018

CSU setzt auf enge Zusammenarbeit mit AKK

Die Christsozialen blickten besonders gespannt auf die Wahl der CDU-Parteispitze. Manche hätten sich lieber Merz oder Spahn gewünscht - doch auch in Annegret Kramp-Karrenbauer setzen sie große Hoffnungen

Die engste CSU-Spitze hat Annegret Kramp-Karrenbauer zu deren Wahl zur CDU-Vorsitzenden gratuliert - und setzt in Zukunft wieder auf eine engere Zusammenarbeit der beiden Schwesterparteien. Diese hatte in den vergangenen Jahren, etwa auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise und wegen Streitereien in der Asylpolitik, gelitten.

"Herzlichen Glückwunsch aus Bayern", schrieb der designierte CSU-Chef Markus Söder auf Twitter. "Viel Erfolg im neuen Amt. Freue mich auf eine zukünftige Zusammenarbeit." Und dann betonte der bayerische Ministerpräsident: "CDU und CSU müssen wieder enger zusammenrücken und gemeinsam für unser Land arbeiten."

Noch-CSU-Chef Horst Seehofer schrieb auf Twitter: "Meine herzlichen Glückwünsche zur Wahl zur neuen Vorsitzenden der CDU. Viel Glück und Erfolg im neuen Amt! Auf gute Zusammenarbeit mit der CSU!" Es war Seehofers erste Nachricht unter seinem Account als CSU-Vorsitzender.

Blume mahnt zur Geschlossenheit

Kramp-Karrenbauer hatte sich auf einem CDU-Parteitag in Hamburg kurz zuvor gegen Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn durchgesetzt. Die bisherige Generalsekretärin löst Angela Merkel ab, die aber Kanzlerin bleibt.

Söder soll auf einem CSU-Sonderparteitag am 19. Januar in München zum neuen CSU-Vorsitzenden gewählt werden - als Nachfolger Seehofers, der an dem Tag nach gut zehn Jahren vom Parteivorsitz zurücktreten will.

CSU-Generalsekretär Markus Blume erklärte, nach 18 Jahren mit Merkel an der Spitze gehe in der CDU eine Ära zu Ende - und mit Kramp-Karrenbauer beginne ein neues Kapitel. "Wir freuen uns auf gute Zusammenarbeit und wollen die Union gemeinsam zu neuer Stärke führen", betonte er. "Wichtig wird nun sein, dass die CDU und auch die Union insgesamt geschlossen bleiben, nach vorne schauen und die ganze Bandbreite einer bürgerlichen modernen Volkspartei abdecken." Dabei hätte die CSU mit allen Kandidaten gut zusammenarbeiten können.

CSU-Landtagsfraktionschef Thomas Kreuzer betonte ebenfalls, man freue sich auf die Zusammenarbeit. Die neue CDU-Bundesvorsitzende gehöre, ebenso wie der voraussichtlich nächste CSU-Parteivorsitzende, nicht der aktuellen Bundesregierung an. Mit diesem Blick von außen die Berliner Abläufe anzureichern, sehe er als Gewinn, sagte Kreuzer. Und: Kramp-Karrenbauer werde als ehemalige Ministerpräsidentin "eine Stärkung unserer föderalen politischen Ordnung bedeuten".

Herrmann: Kramp-Karrenbauers Migrationspläne sind "wichtiges Signal"

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann hat es begrüßt, dass die neue CDU-Vorsitzende rasch über die Migrationspolitik diskutieren will. "Dass Annegret Kramp-Karrenbauer angekündigt hat, sich als erstes um die Migrations- und Sicherheitspolitik zu kümmern, ist ein wichtiges Signal", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Politik müsse den Bürgern "das Vertrauen in einen starken Rechtsstaat wiedergeben, der für geordnete und sichere Verhältnisse sorgt".

Kramp-Karrenbauer hatte angekündigt, dass sie sich als CDU-Vorsitzende als erstes auch um Migrations- und Sicherheitspolitik kümmern werde. Sie wolle ein "Werkstattgespräch" mit Experten und auch Kritikern der Migrations- und Flüchtlingspolitik einberufen, "um konkrete nächste Verbesserungen zu erarbeiten", sagte sie der "Bild am Sonntag".

Herrmann bekräftigte die Forderung, die EU-Außengrenzen deutlich besser zu schützen. "Bis das gewährleistet ist, brauchen wir - wo notwendig - effektive Kontrollen an den deutschen Grenzen", sagte der Innenminister. Zur Lösung aktueller Migrationsfragen sei vor allem eine bessere internationale Zusammenarbeit möglichst vieler Staaten notwendig. "Hier erhoffe ich mir vom UN-Migrationspakt wertvolle politische Impulse", sagte er.
(dpa)

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