Politik

Mit Hilfe von „Telemedizin“ kann die Versorgung von Menschen auf dem Land verbessert werden. (Foto: dpa/Andreas Arnold)

24.05.2024

Die Telemedizin ist im Freistaat auf dem Vormarsch

Nicht immer muss man in die Praxis: Oft genügt ein Videochat mit der Ärztin – das wird immer beliebter

Einige Branchen gelten als schwer digitalisierbar. Überall, wo persönlicher Kontakt wichtig ist, herrscht große Skepsis, so auch in der Medizin. Doch gerade hier schreitet der Ausbau digitaler Strukturen voran: Seit 2018 die gesetzliche Grundlage für telemedizinische Behandlungen geschaffen wurde, hat sich der Anteil derer, die dieses Angebot in Anspruch nehmen, von 5 Prozent auf über 20 Prozent erhöht. Die Corona-Pandemie hat dazu viel beigetragen, doch auch danach blieb das Interesse hoch. Gerade in ländlichen Gegenden mit Ärztemangel ist diese Art der medizinischen Betreuung attraktiv. 

Grundsätzlich ist der Vorgang einfach: Hat man eine Praxis mit telemedizinischem Angebot gefunden, vereinbart man wie gewohnt einen Termin – nur geht man nicht hin, sondern trifft sich über einen Videocall. Der kann über eine Webcam am Laptop oder Computer erfolgen, übers Tablet oder das Smartphone.

Praxisassistenz kommt mit Geräten

Geeignet sind Krankheiten, die keine physischen Untersuchungen wie Blutabnahme oder Blutdruckmessen notwendig machen. Ein Migräneschub, eine gewöhnliche Erkältung, psychiatrische Erkrankungen, die Besprechung von Laborergebnissen oder des Verlaufs chronischer Krankheiten sind Beispiele, die gut mittels Telemedizin abgehandelt werden können. Auch Hautkrankheiten oder Wunden lassen sich in vielen Fällen über den Bildschirm diagnostizieren. Besonders progressive telemedizinische Zentren verschicken auch Testkits, mit denen Erkrankte einfachere Abstriche selbst vornehmen und zur Auswertung einschicken können.

Sogar für Fälle, in denen körperliche Untersuchungen notwendig sind, gibt es erste Lösungen: Bei dem Programm Teledoc+ der AOK in Sachsen und Thüringen kommt eine ausgebildete Praxisassistenz mit den erforderlichen Geräten zu den Menschen nach Hause oder ins Pflegeheim, nimmt die Untersuchungen vor und konferiert währenddessen per Video mit der hausärztlichen Praxis.

Auch Arztpraxen, Rettungsdienste und Kliniken greifen auf telemedizinische Unterstützung zurück. So können bei Notfällen oder während schwieriger Operationen Expert*innen am Bildschirm assistieren. 

Kürzlich hat die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) dem Zentrum für Telemedizin (ZTM) in Bad Kissingen Fördermittel in Höhe von über 600.000 Euro zugesagt. „Digitale Prozesse verbessern das, worauf es am meisten ankommt: die Versorgungsqualität und die Patientenzufriedenheit“, so Gerlach, die Telemedizin für einen wichtigen Baustein in der gesundheitlichen Versorgung der Zukunft hält. (Bianca Haslbeck)
 

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