Politik

Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) verteidigt die Abschaffung der beschleunigten Einbürgerung als Anerkennung erfolgreicher Integration. (Foto: dpa/Fernando Gutierrez-Juarez)

09.10.2025

Aus für die "Turbo-Einbürgerung": Deutscher Pass frühestens nach fünf Jahren

Die schwarz-rote Koalition hat die umstrittene „Turbo-Einbürgerung“ der Ampel wieder abgeschafft. Künftig sollen Zuwanderer erst nach fünf statt drei Jahren den deutschen Pass erhalten können. Grünen und Linken geht die Entscheidung zu weit: Sie warnen vor Rückschritten in der Integrationspolitik

Die von der Ampel-Koalition eingeführte „Turbo-Einbürgerung“ für besonders gut integrierte Ausländer ist wieder Geschichte. Mit den Stimmen der schwarz-roten Koalition und der AfD beschloss der Bundestag die Abschaffung der erst im vergangenen Jahr eingeführten Regelung. Statt drei Jahren müssen die Betroffenen künftig mindestens fünf Jahre regulär in Deutschland leben, ehe sie einen deutschen Pass erhalten können.

Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) erklärte, die Einbürgerung stehe am Ende eines Integrationsprozesses und nicht am Anfang: „Der deutsche Pass muss als Anerkennung für gelungene Integration zur Verfügung stehen und nicht als Anreiz für illegale Migration.“

Von der bisherigen Sonderregelung hatten aber ohnehin nur wenige Zuwanderer profitiert. Im Juni dieses Jahres ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur, dass die beschleunigte Einbürgerung bundesweit lediglich in einigen hundert Fällen zur Anwendung kam.

Den Unionsparteien war die Reform der Vorgänger-Regierung von Anfang an ein Dorn im Auge. Deshalb war die Abschaffung bereits im schwarz-roten Koalitionsvertrag vereinbart worden.

Linke: "Mit Ihrer Migrationspolitik machen Sie den Hass der AfD salonfähig."

Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Sonja Eichwede sagte unter Verweis auf die niedrigen Fallzahlen, die beschleunigte Einbürgerung sei nicht der zentrale Hebel beim Staatsbürgerschaftsrecht. Wichtiger sei, dass die Möglichkeit der doppelten Staatsangehörigkeit bestehen bleibe.

Deutliche Kritik an der Rückabwicklung kam hingegen von Grünen und Linken. Die „rückwärtsgewandte Politik“ der Koalition schade der Integration, sagte Filiz Polat, Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Fraktion. Ferat Kocak von der Linken warf CDU und CSU sogar vor: „Mit Ihrer Migrationspolitik machen Sie den Hass der AfD salonfähig.“ (dpa)

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