Politik

Pflegebedürftiger: Künftig versuchen Gutachter herauszufinden, wie selbstständig ein Antragssteller noch ist. (Foto: dpa)

15.02.2016

Experten informieren über neues Pflegegesetz

Viele wissen über die Neuerungen noch nicht Bescheid. Hier soll es nun Abhilfe geben: die Termine in Bayern

Bei der Pflegeversicherung treten im kommenden Jahr grundlegende Änderungen in Kraft, doch viele Fachleute und Betroffene wissen nach Einschätzung des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) darüber noch kaum Bescheid. Der MDK Bayern startet deshalb am Mittwoch (17. Februar) eine Informationskampagne mit Veranstaltungen in allen sieben Regierungsbezirken. Das Bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium und die Pflegekassen unterstützen die Info-Tour quer durch den Freistaat.

"Ein völliges Umdenken, aber auch eine große Chance" sieht Ottilie Randzio, leitende Ärztin beim MDK Bayern, in dem neuen Pflegegesetz. Bislang wird die Pflegebedürftigkeit von Patienten in drei Pflegestufen eingeteilt. Mit dem neuen Gesetz sollen es fünf Pflegegrade sein. "Die Minutenzählerei hat dann ein Ende", sagte Randzio der Deutschen Presse-Agentur in München.

Kein kleinliches Zählen von Minuten  und eine stärkere Berücksichtigung geistiger Einschränkungen

Denn es geht ab 2017 nicht mehr um eine schematisierte Prüfung, wie viele Minuten Hilfe ein Pflegebedürftiger jeden Tag braucht, um ihn dann in eine Pflegestufe einzugruppieren. Vielmehr versuchen die Gutachter herauszufinden, wie selbstständig ein Antragssteller noch ist. Dabei sollen auch geistige Einschränkungen wie Demenz weit stärker berücksichtigt werden als heute.

Vor allem bei Pflegediensten, Heimen oder Ärzten gebe es dazu großen Informationsbedarf, heißt es vom MDK. Doch auch Betroffene und Angehörige seien sehr interessiert. Deshalb will der MDK Bayern sowohl bei Info-Abenden als auch übers Internet frühzeitig vorab bereits möglichst viele Fragen beantworten, die aufkommen können.

Wichtig ist Randzio dabei vor allem eine Botschaft: Wer bereits in eine Pflegestufe eingeteilt ist, müsse nichts weiter unternehmen. Denn die heute geltenden Pflegestufen werden in die neuen Pflegegrade umgerechnet. Dabei sei garantiert, dass niemand schlechter gestellt werde. "Ein neuer Antrag auf eine Begutachtung ist also nicht nötig", betont Randzio. Mit seiner Kampagne ist der MDK Bayern nach eigener Einschätzung bundesweit in einer Vorreiterrolle. (dpa)

Die Termine
Der erste Info-Abend findet am 17.02. in Deggendorf statt. Weitere Stationen sind Regensburg (24.02.), Würzburg (02.03.), Nürnberg (09.03.), München (16.03. und 07.04., beide Termine bereits ausgebucht), Augsburg (06.04) und Kulmbach (13.04.)
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