Politik

MRT-Untersuchungen sind begehrt. (Foto: dpa/Patrick Pleul)

05.09.2025

Gesetzlich Versicherte haben das Nachsehen

Monatelanges Warten auf CT- und MRT-Untersuchungen – warum das so ist, wollte die AfD wissen

Gesetzlich Versicherte, die eine Computertomografie (CT) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) benötigen, können ein Lied davon singen: Die Wartezeiten sind fast immer absurd lang. Das hat 2023 auch die Radiologengruppe 2020, ein bundesweiter Verband, in der Ärztezeitung beklagt. Verschärft werde das Problem, weil Kliniken die Untersuchungen aus Kostengründen häufig nicht mehr selbst anböten, sondern an Praxen auslagerten. So betragen laut dem Verband die Wartezeiten für eine Mammografie zur Brustkrebsdiagnose in Niedersachsen bis zu 180 Tage – in einigen Regionen Bayerns sogar bis zu 248 Tage.


Die AfD hat nachgefragt und eine ernüchternde Antwort vom Gesundheitsministerium erhalten

 

Die Landtags-AfD wollte jetzt in einer schriftlichen Anfrage an die Staatsregierung wissen, wie Fallzahlen und Wartezeiten in Bayern aussehen und wie man das Problem lösen will. Die Antwort fällt ernüchternd aus. Das Gesundheitsministerium teilt mit, dass CT- und MRT-Untersuchungen deutlich zugenommen haben: 2014 seien 2,2 Millionen Untersuchungen bei gesetzlich Versicherten abgerechnet worden, 2024 bereits drei Millionen Untersuchungen.

Das Ministerium kann keine Angaben zu den Wartezeiten machen. Es erklärt aber, dass der Bund die Länder verpflichtet hat, für Notfälle Terminhotlines einzurichten. Diese seien unter 116 117 erreichbar. Fragt sich, was als Notfall durchgeht. Verdacht auf Schlaganfall? Knieschmerz? Fakt ist: Wer ein CT oder MRT benötigt, hat Beschwerden und wünscht sich eine zeitnahe Abklärung.

Es gibt genug Radiologiepraxen, sagt das Gesundheitsministerium


Erstaunlich ist, dass das Ministerium keinen Handlungsbedarf sieht. Es seien „ausreichend ärztliche Kapazitäten“ vorhanden, der Bereich Radiologie sei sogar „überversorgt“. Henrik Michaely, Vorstand der Radiologengruppe 2020, bestätigt: Die Zahl der Ärzte sei nicht das Problem. Sondern die Budgets der Krankenkassen – die seien unterfinanziert. Das führe dazu, dass die Untersuchungen nicht mehr kostendeckend durchgeführt werden könnten, sobald das Budget in einem Quartal erschöpft ist. In diesem Fall führten Praxen CT und MRT oft nicht mehr durch, „da dann nicht nur kein Gewinn erzielt werden kann, sondern effektiv nicht gedeckte Kosten anfallen“. Weshalb Kassenpatienten warten müssen. (Waltraud Taschner)

 

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