Politik

Rauch steigt auf Lesbos auf. Ein Feuer fegte durch Griechenlands größtes Flüchtlingslager, das wegen Covid-19 unter Quarantäne gestellt worden war. (Foto: Arne Büttner/dpa)

09.09.2020

Grüne fordern Aufnahme von Flüchtlingen aus Moria

Ein Großbrand zerstörte das Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Lesbos nahezu vollständig. Die Regierung geht von Brandstiftung aus

Nach dem verheerenden Feuer im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos fordern Bayerns Grüne die sofortige Aufnahme von 500 Menschen im Freistaat. "Bayern kann und muss helfen. Wir fordern die bayerische Staatsregierung nachdrücklich dazu auf, sofort 500 schutzbedürftige Geflüchtete aufzunehmen", sagte Landeschefin Eva Lettenbauer am Mittwoch in München. Bayern habe eine Verantwortung, hier humanitäre Hilfe zu leisten. "Angesichts dieser Katastrophe kann die Staatsregierung nicht weiter wegsehen."

Der Großbrand sei eine humanitäre Katastrophe mit Ansage, betonte Lettenbauer. "Seit Monaten herrschten in dem völlig überfüllten Lager menschenunwürdige Zustände. Jetzt ist es durch die Flammen fast vollständig zerstört und rund 13 000 Menschen sind obdachlos." Auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte Griechenland bereits Hilfe angeboten, Details dazu ließ er aber offen.

Auch die SPD fordert Hilfen

Auch Bayerns SPD-Landeschefin Natascha Kohnen forderte deutsche Hilfen. "Viele Kommunen in Deutschland und Bayern waren schon vor der Brandkatastrophe bereit, Menschen aus diesem Elend an unseren europäischen Außengrenzen zu befreien. Dass muss endlich möglich sein." Seehofer und die CSU müssten jetzt ihre inhumane Haltung aufheben.

Das Flüchtlingslager Moria wurde durch einen Großbrand in der Nacht zum Mittwoch nahezu vollständig zerstört. Verletzt wurde nach vorläufigen Angaben niemand. Die griechische Regierung geht von Brandstiftung aus. Moria gilt mit derzeit etwa 12 600 Bewohnern als größtes Flüchtlingslager Europas - diese Menschen sind nun obdachlos.
(dpa)

Kommentare (1)

  1. Peter Kernmayr am 09.09.2020
    Es wäre schön, wenn die Grünen mal erläutern, warum sie zwar mit der Begründung, Grenzschutz sei Bundesaufgabe und stehe dem Freistaat nicht zu, so massiv gegen die Bayerische Grenzpolizei agitieren - im Falle der Aufnahme von Migranten (was ebenfalls in die Zuständigkeit des Bundes fällt) aber dazu aufrufen, dass sich die Bayerische Staatsregierung über die geltende Rechtslage hinweg setzt.
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