Politik

Nach jahrelangen Vorarbeiten für einen Neubau der ICE-Strecke zwischen Ulm und Augsburg (hier im Bild) könnte der Bundestag das Milliardenprojekt in den nächsten Monaten in die Wege leiten. (Foto: picture alliance/JOKER/Erich Häfele)

26.08.2025

Grünes Licht für ICE-Strecke Augsburg-Ulm soll bald kommen

Noch dauert eine Fahrt von München nach Stuttgart oder Köln mit dem Zug relativ lange. Seit Jahren wird deshalb die neue ICE-Strecke zwischen Augsburg und Ulm geplant. Nun soll das Projekt in den Bundestag. Aber bis tatsächlich der erste Zug über die neuen Gleise fährt, wird noch viel Zeit vergehen

Nach jahrelangen Vorarbeiten für einen Neubau der ICE-Strecke zwischen Ulm und Augsburg könnte der Bundestag das Milliardenprojekt in den nächsten Monaten in die Wege leiten. "Die parlamentarische Befassung ist unserer Kenntnis nach für Herbst 2025 geplant", sagte ein Sprecher der Deutsche Bahn AG (DB). Allerdings wäre auch nach einer Freigabe durch den Bundestag noch unklar, wann die Arbeiten starten, wie lange der Bau dauert und wie teuer das Projekt wird.

Als nächste Schritte würden dann zunächst die Entwurfsplanung und die Planfeststellungsverfahren stattfinden, erklärte der Sprecher. Richtig konkret werde es erst mit der dann anschließenden Ausführungsplanung. Diese lege fest, wie die Bauarbeiten organisiert und letztlich ausgeführt werden. "Erst zu diesem Zeitpunkt kurz vor Beginn der Bauarbeiten ist eine genauere Bauzeitprognose möglich", betonte der DB-Sprecher. Bei solchen Schienen-Großprojekten machten die Planungs- und Genehmigungsprozesse zwei Drittel der gesamten Projektdauer aus.

Aktuelle Strecke aus der Zeit der Eisenbahnpioniere

Der Ausbau der Fernstrecke zwischen den benachbarten Großstädten ist seit Jahrzehnten vorgesehen. Die Strecke sei eine der meistbefahrenen in Süddeutschland, betont die DB. Sie ist Teil der Verbindung zwischen München und Stuttgart und darüber hinaus der europäischen Magistrale von Paris über Wien nach Budapest.

Die bisherige, etwa 85 Kilometer lange Schienenverbindung stammt im Kern noch aus der Zeit der Eisenbahnpioniere, die Strecke ist rund 170 Jahre alt. Durch den Ausbau soll sich die Fahrtzeit der ICE zwischen Augsburg und Ulm von bislang mehr als 40 auf 26 Minuten verkürzen.

Im Jahr 2019 startete die DB daher den detaillierten Planungsprozess für das Neubauprojekt. Mehrere verschiedene Streckenführungen wurden untersucht. Vor rund einem Jahr wurde dann die geplante Strecke vorgestellt. Die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke soll sich weitgehend an dem Verlauf der Autobahn 8 orientieren.

Nach Angaben des DB-Sprechers gibt es eine Kostenschätzung, die sich auf rund 5,5 Milliarden Euro beläuft. Dies sei aber nicht das endgültige Investitionsvolumen. Die Inflation sei nicht berücksichtigt und auch nicht die genauen Herstellungsarten der Bauwerke. In der kommenden Planung könne es noch Anpassungen geben, die die Kosten beeinflussen.

Neben dem Neubau der ICE-Strecke plant die DB allerdings auch noch die Modernisierung der Bestandsstrecke, die für den Regionalverkehr besondere Bedeutung behält. Dieses Projekt ist Teil der Generalsanierung wichtiger Bahnstrecken in Deutschland, die bis zum Jahr 2036 dauern soll.

Wann der Streckenabschnitt Augsburg-Ulm an die Reihe kommt, ist noch unklar. Aktuell hat die DB nur die Sanierungen bis 2027 geplant. Der Abschnitt in Schwaben ist bisher nicht enthalten. Die genaue Terminplanung für mehr als zwei Dutzend Korridore in ganz Deutschland steht noch aus.
(Ulf Vogler, dpa)

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