Politik

19.07.2017

"Hire and Fire"

Fast 2000 Lehrer haben sich im Juni arbeitssuchend gemeldet. Immer wieder steigt die Zahl in den Sommerferien sprunghaft an - auch in Bayern. Hauptgrund: befristete Verträge

In Bayern werden zu Beginn der Sommerferien wieder viele Lehrer vorübergehend arbeitslos. Bereits im Juni meldeten sich fast 2000 Pädagogen arbeitssuchend, wie die Regionaldirektion Bayern auf Anfrage mitteilte. Das waren rund 600 mehr als im Vormonat. In den vergangenen zwei Jahren sei die Zahl bis August nochmals etwas angestiegen, erklärte eine Sprecherin der Agentur für Arbeit.

Ursache sind auslaufende Arbeitsverträge. Die saisonal höhere Arbeitslosenquote ist laut Kultusministerium vor allem auf befristet angestellte Aushilfskräfte und Referendare zurückzuführen, die ihr zweites Staatsexamen abgeschlossen haben und eine neue Stelle suchen.

Die Freien Wähler kritisierten die Praxis. "Mit einer solchen Hire-and-Fire-Politik bringt der Freistaat Bayern Tausende junge Menschen in prekäre Lebenslagen", sagte Prof. Michael Piazolo, Bildungsexperte der FW-Landtagsfraktion und Vorsitzender des Landtagswissenschaftsausschusses.

Piazolo (FW) und Lehrerverband fordern: Befristungen abbauen!

Angesichts von Lehrermangel und deutlich steigender Schülerzahlen in den kommenden Jahren müsse die Staatsregierung das Befristungswesen endlich abbauen. "Es ist nun Aufgabe der CSU-Alleinregierung, die Vorbildfunktion des Staates im Bildungsbereich wiederherzustellen und jungen Pädagogen eine verlässliche Berufsperspektive zu eröffnen", sagte Piazolo.

Auch der bayerische Lehrerverband BLLV forderte, nicht auf dem Rücken junger Lehrer Geld zu sparen. "Gerade sie füllen häufig mit viel Engagement und Mehrarbeit zahlreiche Lücken in den Schulen", sagte BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann.

Die Sommerferien in Bayern beginnen am 29. Juli, die Verträge enden zum 31. Juli. Der Freistaat will für das kommende Schuljahr mehr als 4000 Lehrkräfte einstellen.
(dpa)

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