Politik

Um die Berechnung der Inzidenz bei Ungeimpften durch das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ist eine Debatte entbrannt. (Foto: dpa/Oliver Berg)

05.12.2021

Inzidenz bei Ungeimpften in der Kritik

Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit verteidigt Berechnungsmethode

Um die Berechnung der Inzidenz bei Ungeimpften durch das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ist eine Debatte entbrannt. Die Behörde verteidigte nun ihr Vorgehen bei der Berechnung. Konkret geht es dabei um die Frage, ob es legitim ist, Personen mit unbekanntem Impfstatus der Gruppe der Ungeimpften zuzuschlagen.

Die "Welt" hatte darüber berichtet, dass die Gruppe der Personen mit unbekanntem Impfstatus einen sehr großen Teil der in die Berechnung einfließenden Personen ausmache. Demnach war bei der Berechnung für den 24. November von gut 72.000 Personen, die als ungeimpft behandelt wurden, bei mehr als 57.000 der Impfstatus unbekannt. Potenziell kann dies das Ergebnis massiv verzerren.

LGL bestätigt Zahlen

Das LGL bestätigte die Zahlen am Sonntag auf Nachfrage, verteidigte aber sein Vorgehen. Zum einen weise man auf der Homepage auf die Einbeziehung der unbekannten Fälle hin, betonte LGL-Präsident Walter Jonas. Zum anderen habe sich herausgestellt, dass die Fälle mit zunächst unbekanntem Impfstatus "nach später vorliegenden Daten in der weit überwiegenden Anzahl der Fälle ungeimpft waren". Daher hätte ein bloßes Weglassen der fehlenden Werte "zu völlig falschen Inzidenzverhältnissen geführt".

Zudem betonte Jonas: "Selbst nach einer Umstellung der Berechnung wird sich weder an der Tatsache etwas ändern, dass die Inzidenz bei den Ungeimpften um ein Vielfaches höher ist als bei den Geimpften. Noch wird sich an der Tatsache, dass Ungeimpfte einem deutlich höheren Risiko ausgesetzt sind, schwer an Covid-19 zu erkranken, irgendetwas ändern."

Der FDP-Landtagsabgeordnete Matthias Fischbach kritisiert die Vorgehensweise und forderte eine Regierungserklärung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und lückenlose Aufklärung. Die Stellungnahme des LGL bezeichnete er als "fadenscheinig". Es sei "inakzeptabel", dass verschwiegen werde, wie groß der Anteil der Personen mit unklarem Impfstatus sei.
(Christof Rührmair, dpa)

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