Politik

Bundeskanzlerin Angela Merkel (Mitte) bei der Verleihung der Ohel-Jakob-Medaille in der Münchner Hauptsynagoge Ohel Jakob in München. Neben ihr stehen Rabbiner Arthur Schneier, Oberrabbiner der Park East Synagoge in New York, und Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde. (Foto: dpa)

10.11.2016

Kampfansage an Hass, Rassismus und Antisemitismus

Kanzlerin Angela Merkel erinntert in München an die Opfer der NS-Pogromnacht von 1938

Mit einer Kampfansage an jede Art von Hass, Rassismus und Antisemitismus hat Kanzlerin Angela Merkel am Mittwochabend an die Opfer der NS-Pogromnacht von 1938 erinnert. Man müsse leider feststellen, wie leicht antisemitisches und rassistisches Gedankengut heute auf Resonanz stoße, wie hemmungslos Hass und Hetze gezeigt würden, im Internet und auch auf offener Straße, klagte die CDU-Politikerin bei einem Festakt zum zehnten Jahrestag der Einweihung der neuen Münchner Hauptsynagoge. "Das dürfen wir nicht ignorieren, das dürfen wir in keiner Weise bagatellisieren."

"Wir verneigen uns in tiefer Trauer vor den Opfern", sagte Merkel mit Blick auf die Pogromnacht 1938. Die Ereignisse in jener Nacht seien Vorbote gewesen "für den größten Völkermord in der Geschichte der Menschheit". Gleichzeitig würdigte sie die jüdischen Gemeinden, die trotzdem später die Hand zur Versöhnung ausgestreckt hätten.

Ohel-Jakob-Medaille für die Kanzlerin

Merkel wurde im Rahmen des Festakts mit der Ohel-Jakob-Medaille der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern ausgezeichnet - für ihren Einsatz gegen Antisemitismus und ihre Verdienste um das Judentum in Deutschland. Der Oberrabbiner der Park East Synagoge in New York, Arthur Schneier, würdigte die Kanzlerin in der Laudatio als "Frau des Gewissens und der Prinzipien". "Sie sind ein Segen", sagte er. Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, Charlotte Knobloch, lobte, Merkel stehe wie keiner ihrer Amtsvorgänger in unverrückbarer Entschlossenheit, beherzt und kämpferisch an der Seite der jüdischen Menschen in Deutschland und des Staates Israel.

Am 9. November 1938 hatten die Nationalsozialisten Hunderte Synagogen in ganz Deutschland in Brand gesteckt und Tausende jüdische Geschäfte zerstört. Viele Juden wurden verschleppt und ermordet. Die Nacht gilt als Auftakt zur systematischen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung. Die neue Münchner Hauptsynagoge Ohel Jakob wurde am 9. November 2006, dem 68. Jahrestag der Pogromnacht, im Herzen der Stadt eröffnet. Die Ohel-Jakob-Medaille ist die höchste Auszeichnung der Kultusgemeinde. (dpa)

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