Politik

Gerald Quitterer, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer. (Foto: Armin Weigel/dpa)

02.09.2020

Kritik an Bayerns Corona-Teststrategie

Der Präsident der Landesärztekammer fordert statt der ungezielten, kostenlosen Testung Gesunder eine Priorität für Tests für Lehrer und Erzieherinnen, Pfleger und Ärzte

Der Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, Gerald Quitterer, hat die Corona-Teststrategie im Freistaat kritisiert. Die Testungen seien Momentaufnahmen und sagten nichts über eine schon morgen mögliche Ansteckung eines Menschen aus, heißt es in einem Beitrags Quitterers in der neuen Ausgabe des Bayerischen Ärzteblatts. Statt der ungezielten, kostenlosen Testung Gesunder sollten seiner Ansicht nach vielmehr Tests für Lehrer und Erzieherinnen, Pfleger und Ärzte Priorität haben.

Zudem sprach er sich für ein Konzept der Politik für eine "gestaffelte Verimpfung" eines möglichen Corona-Impfstoffes aus, "denn vermutlich werden wir nicht auf einen Schlag ausreichend Impfdosen für alle Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung haben."

In Bayern können sich alle kostenlos testen lassen  auch ohne Symptome

Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) hatte erst am Dienstag die bisherige Teststrategie der Staatsregierung verteidigt. Trotz teilweise bestehender Nachschubprobleme bei Reagenzien sehe sie keinen Grund, die bayerische Corona-Teststrategie einzuschränken, so die Ministerin. Derzeit könnten die Labore die Tests "noch ganz gut erfüllen". Reagenzien sind Mittel, die benötigt werden, um in einer Probe das Coronavirus nachzuweisen.

In Bayern können sich alle Bürger bislang auch ohne Symptome bei Bedarf mehrfach kostenlos auf eine Ansteckung mit dem Coronavirus testen lassen. Zudem gibt es für Einreisende an Autobahnen, Flughäfen und Bahnhöfen Testzentren, an denen auch Personen, die nicht in einem Risikogebiet waren, kostenlose Tests bekommen. Huml betonte am Dienstag, es sei aus ihrer Sicht weiter "absolut sinnvoll", an den Tests in Bayern festzuhalten. Bis Ende August seien im Freistaat 319 459 Tests bei Reiserückkehrern durchgeführt und dabei 4087 Infektionen erkannt worden.
(dpa)

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