Politik

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann lässt sich im März in der Einsatzzentrale der Polizei Mittelfranken in Nürnberg das neue System zur Handy-Ortung in Notfällen zeigen. (Foto: Catherine Simon/dpa)

06.09.2017

Mit GPS Leben retten

Wer in Notfällen seinen genauen Standort nicht kennt, kann sich in Bayern seit Anfang März von der Polizei über das Mobiltelefon orten lassen. Mit der neuen Software wurden schon mehrere Leben gerettet, aber auch ein kurioser Fall war dabei

Die vor einem halben Jahr gestartete Handy-Ortung in Notsituationen ist von den Einsatzzentralen der Bayerischen Polizei bereits in über 1300 Fällen genutzt worden. Die neue Software sei vor allem zur Lokalisierung von Unfallstellen in ländlichen Gebieten zum Einsatz gekommen, berichtete eine Sprecherin des Innenministeriums. Am zweithäufigsten wurde die Technik zum Auffinden von hilflosen Personen verwendet.

Trotz der weiten Verbreitung von Navigationsgeräten und Smartphones könnten Verkehrsteilnehmer ihren Standort nicht immer oder nicht genau genug angeben, erläuterte die Sprecherin den Grund zur Einführung der Handy-Ortung. Bei dem System schicken die Einsatzzentralen im Notfall an die Mobilnummer des Anrufers eine SMS, die einen Weblink enthält. Nachdem dieser Link vom Anrufer angeklickt wurde, wird die exakte Position des Mobiltelefons ausgelesen und an die Einsatzzentrale übertragen.

Im Juli meldete sich über Notruf 112 ein Mann, der mit seinem Fahrrad in einem Waldgebiet der Isarauen gestürzt war. Er zog sich eine Hüftverletzung zu und konnte deswegen nicht mehr laufen. Die Integrierte Leitstelle ermittelte den Standort des Mannes über die Handy-Ortung. Der Verletzte wurde im Anschluss durch einen Hubschrauber mittels Seilwinde aus dem Wald geborgen und in ein Krankenhaus gebracht.

Einem Pilzsammler half die Polizei aus einer brenzligen Situation

Im Juni wurde über Notruf kurz vor Mitternacht von einer Frau ein schwerer Verkehrsunfall auf einer Bundesstraße gemeldet. Ein Motorradfahrer war gestürzt und nicht ansprechbar. Weil die Anruferin nicht ortskundig war, erfolgte die GPS-Ortung. Die Unfallstelle habe punktgenau lokalisiert werden können, berichtete die Sprecherin. Der Motorradfahrer sei mit dem Rettungsdienst in ein Krankenhaus gekommen.

Einem Pilzsammler half die Polizei aus einer brenzligen Situation: Er hatte im März statt Pilze eine Sprenggranate im Wald gefunden. Durch die GPS-Ortung konnten die Einsatzkräfte den Mann in dem Waldgebiet schnell finden. Die Granate wurde schließlich vom Sprengkommando entsorgt.

Der bislang kurioseste Einsatz der Handy-Ortung liegt erst wenige Tage zurück: Ein Fahrgast war versehentlich in einem Linienbus eingesperrt worden, hatte aber keine Ahnung, wo der Bus steht. Die Person sei schnell aus ihrer misslichen Lage befreit worden, schilderte die Sprecherin.
(dpa)

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