Politik

Bier und Reden: CSU-Anhänger beim politischen Aschermittwoch in Passau. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

24.02.2020

Aschermittwoch in bewegten Zeiten

CDU-Personalfragen, GroKo-Zukunft, Thüringer-Wahlchaos, SPD-Krise, Hamburger Wahlnachlese, Kommunalwahl in Bayern: Bei den politischen Reden zum Ende der närrischen Zeit mangelt es nicht an Themen

CSU-Chef Markus Söder, SPD-Chefin Saskia Esken, Grünen-Chef Robert Habeck: Auch heuer sollen beim politischen Aschermittwoch in Bayern wieder Spitzenpolitiker in Bierzelten für Stimmung sorgen. Während Habeck und Söder schon Aschermittwochsreden halten durften, feiert Esken in Vilshofen ihre Premiere. Verglichen mit Martin Schulz 2017 ist die Ausgangslage für sie aber deutlich schwieriger - die SPD steckt seit Jahren bundesweit in einer Krise, kämpft mit konstant schlechten Umfragewerten.

Auch außerhalb Bayerns wird der Aschermittwoch zelebriert, etwa im Mecklenburgischen Örtchen Demmin, wo Noch-CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer erwartet wird. Oder im Sauerland beziehungsweise in Thüringen, wo mit CDU-Vize Armin Laschet und Friedrich Merz zwei der potenziellen Nachfolger die Bühne nutzen wollen.

Schon vor Monaten hatte Esken erklärt, am Aschermittwoch die "notwendigen Botschaften" ein Stück humorvoll rüberbringen zu wollen. "Ob ich so etwas kann, werden wir sehen. Spaß habe ich auf jeden Fall dran an solchen Formaten", sagte sie. Solche Gedanken machen sich Söder und Habeck definitiv nicht, stehen ihre Parteien im Vergleich zu den Sozialdemokraten doch überaus stabil da. Doch auch für die Grünen im Langzeithoch und die CSU gilt: Keiner darf sich bei dem Rede-Fernduell einen Fehltritt erlauben.

Selbst in der CSU ist ma gespannt auf Habeck

Wie groß längst auch bei der CSU der Respekt vor den Grünen ist, zeigte sich schon im Vorfeld. Generalsekretär Markus Blume sagte jüngst, die CSU sei "gespannt", was sie bei ihrer Veranstaltung in Passau von Habecks "Philosophiestunde in Ökosozialismus" hören werde. Früher schielte die CSU an dem Tag lieber zur SPD, doch auch Söder hatte zuletzt immer wieder betont, er erwarte bei der nächsten Bundestagswahl das Duell Grün gegen Schwarz.

Thematisch dürfte es in jedem Fall keinen Mangel geben - angefangen von der durch die Ministerpräsidentenwahl in Thüringen ausgelösten Krise in der CDU samt Rücktrittsankündigung von Kramp-Karrenbauer über die bundespolitische Gemengelage mit großer Koalition bis hin zur am 15. März anstehenden Kommunwahl in Bayern. In den Reden dürften auch die Nachlese der Bürgerschaftswahl in Hamburg und die mutmaßlich rechtsextreme und rassistische Gewalttat von Hanau in der vergangenen Woche mit elf Toten eine Rolle spielen.

Der politische Aschermittwoch feiert heuer seinen 101. Jahrestag: 1919 hatte der bayerische Bauernbund anlässlich des Viehmarkts im niederbayerischen Vilshofen erstmals zu einer Kundgebung geladen - das Politspektakel war geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der politische Aschermittwoch von der Bayernpartei wiederbelebt, bevor die CSU und auch alle anderen Parteien folgten.
(dpa)

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