Politik

An diesem Ort soll der neue Münchner Konzertsaal entstehen: Die Musiker des Sinfonieorchesters des Bayerischen Rundfunks auf einem Dach an der Kultfabrik in München. (Foto: dpa)

14.02.2017

Münchner Konzertsaal-Projekt verzögert sich

Es ist eines der Lieblingsprojekte von Ministerpräsident Horst Seehofer. Nun muss er eine mehrmonatige Verzögerung hinnehmen

Der Streit um das Vergabeverfahren beim Architektenwettbewerb für einen neuen Münchner Konzertsaal verzögert das Projekt wohl um mehrere Monate. Das teilte Staatskanzleichef Marcel Huber (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München mit. Grund ist, dass die Bewerbung des Münchner Stararchitekten Stephan Braunfels nach dessen erfolgreicher Beschwerde neu bewertet werden muss. "Es wird eine Nachbewertung für diesen einen Fall geben", sagte Huber, "mit offenem Ausgang". Die Folge könnte sein, dass Braunfels dann die Möglichkeit und die Zeit gegeben werden muss, sich weiter an dem Wettbewerb zu beteiligen.

Die Vergabekammer der Regierung von Oberbayern hatte einer Beschwerde Braunfels' teilweise nachgegeben, der gegen seinen frühzeitigen Ausschluss aus dem Wettbewerb vorgegangen war. Das unabhängig agierende Gremium untersagte dem Freistaat "vor einer Neubewertung der Bewerbung von Professor Braunfels die in der Ausschreibung für die besten Bewerbungen vorgesehenen Preise zu vergeben".

Ursprünglich sollte die Entscheidung im Architektenwettbewerb im Mai fallen, schon im Sommer sollte die Auftragsvergabe beginnen. Dieser Zeitplan ist nun nicht mehr zu halten. Huber sprach von einer Verzögerung um "einige Monate". Genauer festlegen wollte er sich nicht. Die Entscheidungen sollten aber noch in diesem Jahr getroffen werden. Kommendes Jahr solle wie geplant mit dem Bau begonnen werden.

Der Freistaat will auf dem Gelände der früheren Pfanni-Knödelfabrik am Münchner Ostbahnhof einen neuen Konzertsaal bauen. Sechs renommierte Architektenbüros hatte der Freistaat als Bauherr selbst für die Teilnahme ausgewählt, darunter Jacques Herzog/Pierre de Meuron aus der Schweiz, die die jüngst eröffnete Elbphilharmonie projektiert hatten. Daneben hatten 205 Architekten aus 18 Ländern ihre Bewerbungen eingereicht. 29 von ihnen wurden vom Staatlichen Bauamt eingeladen - Braunfels nicht, jedenfalls bislang. Das neue Konzerthaus soll eine Nutzfläche von 9500 Quadratmetern haben und drei Säle umfassen. Der größte soll 1800 Menschen Platz bieten.

Michael Piazolo (Freie Wähler) kritisierte: "Jetzt passiert genau das, wovor ich gewarnt habe: Der Bau des neuen Konzertsaals verzögert sich erneut - und alles nur, weil ein Architekt ausgebremst worden ist." Es könne doch nicht sein, dass das Projekt immer weiter verschoben werde, obwohl es extra dafür eine Lenkungsgruppe - bestehend aus drei Ministerien und der Staatskanzlei - gebe. "Da müsste doch eigentlich genügend Sachverstand vorhanden sein." (dpa)

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