Politik

Gleich neben der blauen Moschee verübte der Selbstmordattentäter den Anschlag. (Foto: dpa)

12.01.2016

Acht deutsche Touristen tot

Selbstmordattentäter sprengt sich in der Istanbuler Altstadt in die Luft - inmitten einer deutschen Reisegruppe

Es ist traumhaftes Wetter am Dienstag in Istanbul, strahlend blauer Himmel, Temperaturen bis zu 18 Grad. Perfektes Wetter für Touristen, um durch die Altstadt in Sultanahmet zu schlendern. Das Viertel ist Weltkulturerbe, hier liegen die Hagia Sophia und die Blaue Moschee, Pflichtprogramm für Türkei-Besucher. Doch um 10.15 Uhr zerreißt eine Explosion die Idylle, sie ist so heftig, dass sie kilometerweit zu hören ist. Ein Selbstmordattentäter sprengt sich in die Luft - inmitten von deutschen Urlaubern.

Fast auf den Tag genau zwei Monate nach der Terrorserie von Paris wird wieder eine europäische Metropole von Gewalt erschüttert. Die türkische Regierung macht auch für den Anschlag von Istanbul die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verantwortlich. In Paris waren zwei der 130 Toten Deutsche. In Istanbul trifft es fast nur Bundesbürger: Acht der zehn Todesopfer sind aus Deutschland, die meisten der Verletzten ebenfalls. Dies bestätigte Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) am Dienstagabend in Berlin.  Neun weitere Bundesbürger seien zum Teil schwer verletzt worden. Steinmeier sprach von "Stunden der Trauer, der Wut und des Entsetzens. Seit vielen Jahren hat uns Deutsche der Terror nicht mehr so schwer getroffen wie heute in Istanbul", sagte Steinmeier. Zugleich versicherte er: "Wir dürfen und werden uns von Mord und Gewalt nicht einschüchtern lassen. Im Gegenteil: Gemeinsam mit unseren Partnern auf der Welt werden wir dem Terror auf allen Ebenen entgegentreten."

Der türkische Ministerpräsident macht den IS für den Anschlag verantwortlich

Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu macht die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für den Anschlag von Istanbul verantwortlich. Nach Angaben der türkischen Regierung handelte es sich um einen jungen Mann, der 1988 geboren wurde - und der laut Davutoglu der Terrormiliz IS angehört hat. Bundespräsident Joachim Gauck hat bestürzt auf das Selbstmordattentat in Istanbul reagiert. "Wieder wurden bei einem hinterhältigen terroristischen Anschlag unschuldige Menschen ermordet, darunter viele Deutsche", sagte das Staatsoberhaupt. "Ich bin tief erschüttert und traurig über diese schlimme Nachricht." Sein Mitgefühl und seine Gedanken seien in diesen schweren Stunden bei den Opfern, ihren Angehörigen und Freunden.

Landtagspräsidentin Stamm: "Trifft uns alle tief ins Herz"

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Anschlag als "mörderischen Akt" verurteilt. "Die  Terroristen sind Feinde aller freien Menschen, ja, sie sind Feinde aller Menschlichkeit", sagte sie. Die Kanzlerin betonte: "Genau diese Freiheit und unsere Entschlossenheit, gemeinsam mit unseren internationalen Partnern gegen diese Terroristen vorzugehen, werden sich aber durchsetzen." Merkel sagte, sie trauere um die Opfer und denke voller Anteilnahme an die Angehörigen. Auch Landtagspräsidentin Barbara Stamm zeigte sich erschüttert über den grauenvollen Terroranschlag in Istanbul. Sie erklärte: „Dieser heimtückische Terrorakt trifft uns alle tief ins Herz. Der Bayerische Landtag trauert um die Opfer dieser zutiefst unmenschlichen und grausamen Tat. In mitfühlenden Gedanken sind wir bei den Angehörigen." Man dürfe sich von diesem barbarischen Antlitz des internationalen Terrorismus nicht einschüchtern lassen, sagte sie. "Zugleich muss es allen demokratischen Kräften in Europa und der Welt klar sein, dass wir nur gemeinsam diesen Gewaltakten begegnen können und klare Zeichen für Demokratie, Frieden und Freiheit setzen müssen.“ (dpa/BSZ) Anmerkung der Redaktion: Der Artikel wurde aktualisiert. In einer früheren Version wurde von neun toten Deutschen ausgegangen.

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