Politik

Über den GPS-Empfänger im Smartphone kann die Polizei jetzt die Position des Anrufers bis auf wenige Meter genau feststellen. (Foto: dpa)

02.03.2017

Polizei verbessert Handy-Ortung in Notfällen

Durch eine neue Software zur Standortbestimmung will die bayerische Polizei bei 110-Notrufen schneller vor Ort sein. Die Ortung sei nur bei Freigabe durch den Betroffenen möglich, versichert das Innenministerium

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat heute in Nürnberg eine neuentwickelte Software für die Einsatzzentralen der Bayerischen Polizei vorgestellt, die eine Ortung in Notfällen über SMS ermöglicht. Über den GPS-Empfänger im Smartphone kann die Polizei nach Freigabe durch den Anrufer die Position bis auf wenige Meter genau feststellen. "Bis Ende März werden wir alle Einsatzzentralen der Bayerischen Polizei mit der innovativen Software ausstatten", kündigte Herrmann an. Die Ausstattung mit der innovativen Software kostet dem Freistaat einmalig rund 70.000 Euro. Dazu kommen knapp 6.000 Euro an jährlichen Betriebskosten.

Über eine Million Notrufe pro Jahr gehen über die Notrufnummer 110 bei der bayerischen Polizei ein. Dabei kommt es immer wieder vor, dass Anrufer ihren genauen Standort nicht angeben können. "In solchen Fällen bietet die unmittelbare Einbindung der GPS-Ortung in das Einsatzleitsystem der bayerischen Polizei völlig neue Möglichkeiten und ist deutschlandweit in dieser Form einmalig", erklärte Herrmann. Die Informationen könnten im Bedarfsfall auch unverzüglich über eine Schnittstelle zwischen den Einsatzzentralen der bayerischen Polizei mit den Integrierten Leitstellen der Feuerwehren und Rettungsdienste ausgetauscht werden.

Eine Notruf-App ist nicht notwendig

Nach Herrmanns Worten kann das neue System jeder nutzen, der ein internetfähiges Mobiltelefon mit aktivierter GPS-Funktion und Netzempfang hat. Eine spezielle Notruf-App sei nicht notwendig. Wie der Minister erklärte, können die Einsatzzentralen im Notfall an die Mobiltelefonnummer des Anrufers eine SMS mit einem Weblink versenden, wahlweise in verschiedenen Sprachen. Nachdem dieser Link vom Anrufer aufgerufen wurde, wird die GPS-Position des Smartphones ausgelesen. Die Koordinaten werden dann an die jeweilige Einsatzzentrale übertragen und automatisch in einer Karte dargestellt.

Der Datenschutz wird laut Herrmann gewährleistet ist: "Durch das Bestätigen des Links gestattet der Anrufer selbst die nur einmalige Ortung seines Standorts", erläuterte er. "Eine weitere Ortung erfolgt nicht." Außerdem werden die übermittelten Daten nur in polizeieigenen Systemen verarbeitet. Eine Datenübernahme von externen Anbietern in das Einsatzleitsystem der bayerischen Polizei findet nicht statt. (BSZ)

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