Politik

Demo gegen die geplante Suedlink-Stromtrasse. (Foto: Swen Pförtner/dpa)

23.04.2019

Protest gegen Suedlink-Stromtrasse

Den Gegnern der geplanten Stromtrasse "Suedlink" geht es nicht mehr nur um die Trassenführung. Sie wollen das im Zuge der Energiewende geplante Vorhaben grundsätzlich verhindern

Gegner der Suedlink-Stromtrasse aus vier Bundesländern haben am Ostermontag im thüringischen Lauchröden für ein Aus der umstrittenen Planungen demonstriert. Etwa 2200 Demonstranten aus Thüringen, Hessen, Bayern und Niedersachsen kamen nach Polizeiangaben in den Ort nahe der früheren innerdeutschen Grenze. Die Initiatoren vom Verein "Thüringer gegen Suedlink" sprachen von bis zu 4000 Teilnehmern. Die Pläne für die sogenannte Stromautobahn, die über 700 Kilometer von Nord- nach Süddeutschland führen soll, sorgen seit vielen Monaten für Proteste bei Anwohnern der betroffenen Regionen, Landes- und Kommunalpolitikern.

Die Demonstranten liefen nach Angaben des stellvertretenden Vereinsvorsitzenden, Jürgen Herrmann, mit den jeweiligen Landesfahnen gemeinsam zur einstigen Grenzbrücke über die Werra bei Herleshausen. Sie fürchten, dass über die Stromtrasse auch ausländischer Atom- und Kohlestrom fließen könnte. "Mit der Energiewende hat das gar nichts zu tun", kritisierte Herrmann. Die Suedlink-Leitung soll im Zuge der Energiewende eigentlich Windstrom von Nord- nach Süddeutschland transportieren.

Landesregierung in Erfurt hat Klage eingereicht

Der Landrat des Wartburgkreises, Reinhard Krebs (CDU), sprach nach der Demonstration von einem "Signal" in Richtung Berlin. "Der Druck der Gegner ist bundesweit vorhanden." Auch das Ende der Atomkraft sei letztlich nur durch den Druck vieler Menschen eingeleitet worden.

78 Kilometer der Erdkabeltrasse betreffen Thüringen, vor allem den Südwesten mit dem Wartburgkreis. Im dortigen Landratsamt in Bad Salzungen werden die Routenpläne für einen Teilabschnitt der Trasse von diesem Donnerstag (25. April) bis zum 24. Mai öffentlich ausgelegt. Die Landrätin von Schmalkalden-Meiningen, Peggy Greiser (parteilos), hat im Vorfeld zu möglichst vielen Einwänden aufgerufen. Dies sei die einzige Chance, "dieses Wahnsinnsprojekt noch aufzuhalten".

Die Route soll nach einem veränderten Vorschlag der Netzbetreiber Tennet und TransnetBW von Schleswig-Holstein aus westlich an Hannover vorbei über Nordhessen und Südthüringen nach Bayern und Baden-Württemberg führen. Die Landesregierung in Erfurt sieht ihren eigenen Trassenvorschlag nicht ausreichend berücksichtigt und landesplanerische Rechte verletzt und hat Klage beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht.
(dpa)

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