Politik

Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, war auch schon 2019 in Afrika, damals besuchte er Äthiopien. Seine nächsten Auslandsreise führt ihn nach Nordafrika. (Foto: dpa/Peter Kneffel)

30.09.2024

Pyramiden und Premier: Söder reist nach Ägypten

2024 ging es für Bayerns Ministerpräsident Söder schon nach Schweden, China, Serbien und Italien. Nun steht in seinem Reisekalender eine besondere Feier in Nordafrika

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder feiert in diesem Jahr den Tag der Deutschen Einheit unter der Sonne Afrikas. Am Mittwoch startet der CSU-Chef zu einer dreitägigen Reise nach Ägypten. 

"Wir reisen auf Einladung des ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi nach Kairo. Der Besuch passt in unsere Afrika- und Nahost-Strategie", sagte Söder der Deutschen Presse-Agentur in München. "Ägypten ist das Tor zu Afrika und auch aus Sicherheitsaspekten ein wichtiger Partner in der Region."

Nach Franz Josef Strauß und Edmund Stoiber sei er der dritte bayerische Ministerpräsident, der Ägypten besuche, sagte Söder. "Politischer Höhepunkt ist das Treffen mit Premierminister Mustafa Madbuli." Das Gespräch ist für Donnerstag geplant.

Reiseziel: "Suezkanal auf Schienen"

Auch wenn es in dem Gespräch mit Madbuli auch um das Thema Migration gehen soll, stehen andere Fragen im Fokus: "Wir wollen im Rahmen der bayerischen Afrikastrategie die wirtschaftliche Zusammenarbeit ausbauen. Dazu unterstützen wir bayerische Firmen wie beispielsweise Siemens", sagte Söder.

In Ägypten will er deshalb mit seiner Delegation unter anderem das größte Bahnprojekt des Landes, "den Suezkanal auf Schienen", besuchen. Mit Siemens ist hier ein bayerisches Unternehmen entscheidend am Bau beteiligt.

Weiterer thematischer Schwerpunkt der Reise ist Wasserstoff. "Wir wollen neue Zulieferer für grünen Wasserstoff erschließen und werden mit Ägypten eine Kooperation im Bereich Wasserstoff vereinbaren", sagte Söder. Bayern brauche als "wirtschaftliches Leistungsherz" aus Richtung Norden und Süden einen zuverlässigen Zugang zu Wasserstoff als Zukunftstechnologie.

Besuche in Gizeh und bei den Kopten geplant

Wer Söder kennt, weiß, dass er während seiner Reise nach Ägypten nicht an einem fototauglichen Abstecher zu den Pyramiden vorbeikommen wird. "Ägypten ist ein spannendes Land, schon aufgrund seiner großen Geschichte", sagt er. 

Bevor Söder am Freitag wieder nach Bayern reist, will er auch noch ein soziales Projekt für Kinder der koptischen Kirche besuchen und unterstützen. "Wir wollen uns auch für die Christen im Land einsetzen."

Für Söder ist es übrigens nicht die erste Reise in das nordafrikanische Land - privat war er bereits zweimal dort. Gleichwohl wird es auch für ihn eine Premiere geben: Am 3. Oktober wird Bayern mit der deutschen Botschaft in Kairo eine Feier zum Tag der Deutschen Einheit ausrichten - eine Art Oktoberfest unter Palmen. Söder: "Dort wollen wir zeigen, warum Bayern das schönste Land in Deutschland und im Ausland höchst anerkannt ist."

Ägypten ist wichtiger Handelspartner für Bayern

Ägypten ist in Nordafrika ein wichtiger Handelspartner für Bayern. 2023 betrug das Außenhandelsvolumen 618 Millionen Euro - wobei der überwiegende Teil (482 Millionen Euro) auf Exporte aus Bayern nach Ägypten entfielen. 

Wichtigste Exportgüter Ägyptens waren bisher Gemüse und Obst (12 Prozent), Erdöl (11 Prozent) und Gas (7 Prozent). Das Land verfügt aber über gute Voraussetzungen für Sonnen- und Windenergie. Entwicklungspotenzial liegt auch in der Produktion von "grünem Wasserstoff" - hier sucht das Land Investoren. (Marco Hadem, dpa)

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