Politik

Ministerpräsident Markus Söder: Die von ihm beauftragte Biografie erscheint am heutigen Freitag. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

01.10.2020

Söder bedauert Verhalten im Asylstreit und Kreuzerlass

Es entstand der Eindruck, wir stünden mehr auf der "dunklen Seite der Macht"", sagt Söder. "Das hat sich einfach nicht gut angefühlt."

CSU-Chef Markus Söder bereut sein eigenes Verhalten gegenüber Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im Streit um die deutsche Asylpolitik." Wir alle haben zur Verschärfung des Streits beigetragen - auch ich. Ich habe mich dann aber auch korrigiert", sagte der bayerische Ministerpräsident in einem Interview, das er den Autoren seiner neuen Biografie "Markus Söder - der Schattenkanzler" gegeben hat. Das nicht von Söder beauftragte Buch erscheint am 1. Oktober im Droemer Verlag und wurde von den beiden Journalisten Roman Deininger und Uwe Ritzer von der "Süddeutschen Zeitung" geschrieben.

Durch die erbitterte Auseinandersetzung mit Merkel "entstand der Eindruck, wir stünden mehr auf der "dunklen Seite der Macht"", sagte Söder. "Das hat sich einfach nicht gut angefühlt." Es sei ein Irrglaube gewesen, man könnte Wähler von der AfD zurückholen: "Das war eine falsche Strategie. Es war eine Fehleinschätzung, die AfD nicht schon früher hart anzugreifen."

Landtagswahlkampf 2018: "politische Nahtoderfahrung"

Den Wahlkampf vor der Landtagswahl 2018 in Bayern habe er als "politische Nahtoderfahrung" wahrgenommen, bekannte der Regierungschef. "Die Wahrscheinlichkeit war nicht gering, dass ich der Ministerpräsident mit der kürzesten Amtszeit werden könnte." Nach seiner ersten Wahl auf den Posten im März 2018 habe er auch Fehler gemacht.

Konkret bedauerte Söder den umstrittenen Kreuzerlass vom April 2018: "Manches würde ich heute anders machen, gerade auch in der Form." Seinerzeit hatte das bayerische Kabinett auf Söders Initiative beschlossen, dass im Eingangsbereich jeder Landesbehörde künftig ein Kruzifix hängen soll. Bayern sei ein "liberal-konservatives" Land, betonte Söder jetzt. "Die CSU darf sich nicht auf das Konservative verengen."

Für seinen langjährigen Rivalen um die Macht in der CSU, Bundesinnenminister Horst Seehofer, fand Söder im Buch versöhnliche Worte: "Von Horst Seehofer habe ich mehr gelernt, als ich lange zugeben wollte. Wahrscheinlich sind wir auf bestimmte Art enger verbunden, als wir beide es geglaubt haben."
(dpa)

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