Politik

Das Walchenseekraftwerk wurde 1924 in Betrieb genommene. Das Walchenseekraftwerk nutzt die Wasserkraft bei einem natürlichen Gefälle von gut 200 Metern zwischen dem als Oberbecken fungierenden Walchensee und dem Unterbecken Kochelsee zur Stromerzeugung. (Foto: dpa/Stephan Jansen)

07.11.2022

Umweltverbände: Staat soll Walchenseekraftwerk selbst betreiben

Bündnis verlangt vom Freistaat, die im Jahr 2030 auslaufende Konzession für das Wasserkraftwerks-System nicht mehr neu zu vergeben

Das historische Walchenseekraftwerk soll nach Überzeugung von Umweltschützern künftig vom Freistaat betrieben werden. Ein Bündnis, zu dem unter anderem der Bund Naturschutz, der Landesbund für Vogelschutz und der Alpenverein zählt, verlangte am Montag, die im Jahr 2030 auslaufende Konzession für das Wasserkraftwerks-System nicht mehr neu zu vergeben.

Durch eine staatliche Kontrolle könne es ökologische Verbesserungen für Deutschlands letzte verzweigte Wildflusslandschaft und zudem eine größere Energieversorgungssicherheit geben, teilte das aus mehr als einem Dutzend Organisationen bestehende Bündnis mit. "Liegt die Energieversorgung in staatlicher Hand, hat der Staat Kontrolle über diese kritische Infrastruktur." Zudem gebe es die Chance, die Natur der Oberen Isar samt der Auenlandschaft umfassender zu schützen.

Eines der größten Hochdruckspeicherkraftwerke Deutschlands

Nach Angaben des heutigen Betreibers Uniper ist das rund 100 Jahre alte, als Industriedenkmal geschützte Kraftwerk eines der größten Hochdruckspeicherkraftwerke Deutschlands. Bei dem Kraftwerk wird durch sechs große Rohre das Wasser des höher gelegenen Walchensees in den benachbarten Kochelsee abgelassen und dabei Strom erzeugt.

Die Wasserkraftgewinnung rund um das Kraftwerk in Kochel (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) soll in den kommenden Jahren rechtlich neu aufgestellt werden. "Ziel ist es, die Wasserkraftnutzung am Walchenseesystem als klimafreundliche und regenerative Form der Stromgewinnung nachhaltig abzusichern", erklärte das bayerische Umweltministerium im Februar. Alle Bewilligungen endeten einheitlich Ende September 2030.

Zwei kleinere Kraftwerke in dem Gebiet gehen zu diesem Zeitpunkt automatisch in das Eigentum Bayerns über, der Freistaat muss Uniper dafür aber entschädigen. Das Walchenseekraftwerk selbst bleibt zwar weiter im Eigentum von Uniper, das Unternehmen müsste aber eine neue Genehmigung beantragen. Da Uniper durch die Gaskrise aber in Schieflage geraten ist und verstaatlicht werden soll, wollen auch Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) und die Grünen im Landtag insgesamt fast 100 Uniper-Wasserkraftwerke übernehmen. (Ulf Vogler, dpa)

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