Politik

01.03.2024

Unbeliebte E-Autos: Teuer und unpraktisch

Ein Kommentar von Ralph Schweinfurth

Europas Autobauer bremsen die E-Mobilität. Mercedes zum Beispiel kommuniziert das jetzt ganz offen, weil die Kundschaft lieber Verbrenner fährt. Populär sind die E-Mobile längst nicht überall, und das liegt nicht nur daran, dass die Hersteller die Nachfrage im E-Kleinwagensegment nicht bedienen können.

Es liegt auch am Preis. Denn nur 17 Prozent aller neu verkauften E-Autos in Europa sind Kleinwagen, bei Verbrennern sind es im Kleinwagensegment 37 Prozent. Zwei Drittel aller E-Autos von europäischen Herstellern sind große und luxuriöse Elektromodelle. Die deutschen Hersteller haben sich, um möglichst viel Profit zu erwirtschaften, ohnehin schon lange vom Kleinwagensegment verabschiedet. Günstige E-Autos sucht man bei den deutschen Marken Audi, BMW, Mercedes und VW vergebens.

14.000 Euro für 230 Kilometer Reichweite

Zwar gewähren die Hersteller inzwischen umfangreiche Rabatte, weil die staatliche E-Autoförderung wegen des Haushaltsdebakels der Bundesregierung gestrichen wurde. Doch wer gibt schon knapp 14.000 Euro für einen Dacia Spring – derzeit das günstigste E-Auto auf dem Markt – aus, dessen Batteriereichweite gerade einmal bei 230 Kilometern liegt. Überhaupt, das Reichweitenproblem. Viele Menschen sind genervt, weil sie die E-Mobile bei längeren Fahrten weitaus öfter aufladen müssen, als die Hersteller propagieren. Die flächendeckende Versorgung mit Ladestationen wird es so schnell auch nicht geben. Und nach wie vor ist ungeklärt, wo nach dem Kernkraft-Aus der erforderliche Strom für massenhafte E-Autos herkommt.

Kein Wunder, dass konservative Europapolitiker wie Manfred Weber bereits verkünden, das geplante Verbrenner-Aus auf EU-Ebene zu kippen, sofern sie nach der Europawahl eine Mehrheit besitzen.

Unabhängig davon könnte eine ökologische Reform der Dienstwagenbesteuerung, die die Steuerlast für Benzin- und Dieselfahrzeuge erhöhen würde, der E-Mobilität Schwung verleihen. Ebenso wie EU-weite Elektrifizierungsziele für Firmenwagenflotten. Denn diese Autos landen nach Nutzungsende als Gebrauchte auf dem Markt. Bisher gibt es kaum gebrauchte E-Autos zu kaufen. Doch gerade Menschen mit geringem Einkommen sind auf Gebrauchte angewiesen.

 

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