Politik

Am 6. November 2021 hatte eine mutmaßlicher Islamist in einem ICE zwischen Regensburg und Nürnberg plötzlich vier Männer angegriffen und zum Teil schwer verletzt. (Foto: dpa)

25.07.2022

"Ungläubige" versucht zu töten

Anklage gegen Messerangreifer aus ICE Passau-Hamburg

Mehr als acht Monate nach den Messerattacken eines mutmaßlichen Islamisten auf Reisende in einem ICE in der Oberpfalz hat die Bundesanwaltschaft Anklage gegen den Mann erhoben. Ihm werden unter anderem versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, wie die Karlsruher Ermittler am Montag mitteilten. Der Prozess soll am Oberlandesgericht München stattfinden, ein Verhandlungstermin ist noch nicht bekannt.

Am 6. November 2021 hatte der damals 27-Jährige in dem Fernzug Passau-Hamburg zwischen Regensburg und Nürnberg plötzlich vier Männer angegriffen und zum Teil schwer verletzt. Einem sitzenden Fahrgast hatte er sich etwa von hinten genähert und ihm das Messer achtmal in den Kopf-, Hals- und Brustbereich gestoßen. Nach der Tat hatte der ICE einen außerplanmäßigen Zwischenstopp in Seubersdorf (Landkreis Neumarkt) gemacht. Polizisten durchsuchten dort den Zug und nahmen den mutmaßlichen Täter fest.

Pfleger geschlagen

Unmittelbar danach hatte er sich laut Bundesanwaltschaft als psychisch krank bezeichnet. Er war deshalb zunächst ins Bezirksklinikum in Regensburg eingewiesen worden. Dort soll der Angeklagte Ende Dezember "aus radikal-islamischen Motiven" auch einen Pfleger geschlagen haben.

Im März hatte dann der Generalbundesanwalt die Ermittlungen übernommen - es gebe "gravierende Anhaltspunkte für einen islamistischen Hintergrund" der Tat. In der Mitteilung jetzt heißt es, der Beschuldigte habe spätestens im September 2021 den Entschluss gefasst, durch die wahllose Tötung "ungläubiger" Nichtmuslime in Deutschland einen Beitrag zum weltweiten Dschihad zu leisten.

Aus diesem Grund habe er die Zugpassagiere angegriffen. "Nach den Ergebnissen einer eingehenden psychiatrischen Untersuchung sowie weiterer Ermittlungen" sei mittlerweile davon auszugehen, dass der Mann nicht an einer psychischen Erkrankung leide.
Bisher hatte es immer geheißen, der Mann sei Syrer. Nun ist von einem "palästinensischen Volkszugehörigen" die Rede. Er sitzt bereits seit Januar in einer Justizvollzugsanstalt in Untersuchungshaft.
(Anja Semmelroch und Ulf Vogler, dpa)

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