Politik

Nicht nur in einem Waldstück in der Nähe von Hauzenberg sind zahlreiche Bäume vom Sturm beschädigt worden. (Foto: dpa)

23.08.2017

Enorme Waldschäden durch Unwetter

Mindestens zwei Millionen Kubikmeter Holz müssen aus den Wäldern entfernt werden – sonst drohen Folgeschäden durch Ungeziefer

Das schwere Unwetter am vergangenen Wochenende hat ersten Schätzungen zufolge mindestens zwei Millionen Kubikmeter Schadholz in Bayerns Wäldern verursacht. Mehr als 90 Prozent davon entfallen nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in München auf die beiden niederbayerischen Landkreise Passau und Freyung-Grafenau. "Hier hat der Sturm Tausende Hektar Wald verwüstet und die Arbeit ganzer Waldbesitzer-Generationen zunichte gemacht", sagte Minister Helmut Brunner (CSU) in München. Dem Landratsamt Passau zufolge beträgt der Schaden an den Wäldern im Landkreis bis zu 100 Millionen Euro.

Weil auf die Waldbesitzer enorme wirtschaftliche Einbußen und Aufwendungen zukommen, werde es staatliche Hilfsmaßnahmen geben, kündigte Brunner an. Nicht richtig beseitigte Waldschäden können zur Massenvermehrung von Insekten führen.

Der Passauer Landrat Franz Meyer (CSU) sieht angesichts der Waldschäden Existenzen bedroht. Die entstandene Kahlfläche betrage 3200 Hektar. Insgesamt seien etwa 12 000 Hektar - und damit ein Drittel der gesamten Waldfläche im Landkreis Passau - betroffen. Der Schaden betrage 70 bis 100 Millionen Euro, teilte das Landratsamt am Mittwoch mit und berief sich auf Schätzungen des Passauer Forstamtes. Hinzu kämen rund zehn Millionen Euro für die Wiederaufforstung.

Allein in Passau liegt der Schaden bei 70 bis 100 Millionen Euro

"Wir lassen die Menschen in dieser schweren Situation nicht allein", sagte auch Finanzminister Markus Söder (CSU).  Demnach können Steuern gestundet, Vollstreckungsmaßnahmen aufgeschoben und Steuervorauszahlungen gestreckt werden. Auch Sonderabschreibungen seien möglich. Sofern sich die Betroffenen Hausrat und Kleidung in größerem Umfang anschaffen mussten, können auch diese Ausgaben unter bestimmten Voraussetzungen steuerlich berücksichtigt werden.

Darüber hinaus würden weitere Hilfsmaßnahmen, insbesondere für Waldbauern, noch geprüft. Den betroffenen Kommunen solle ferner zur Behebung von Schäden an Schulen und Kindertageseinrichtungen geholfen werden. Auch bei der Instandsetzung beschädigter Straßen und Brücken wolle sich der Freistaat finanziell beteiligen. "So wird sichergestellt, dass Schäden in diesen Bereichen wieder schnell beseitigt werden können", sagte Söder.

Am vergangenen Freitagabend hatte ein schweres Unwetter mit Starkregen, Gewittern und zum Teil orkanartigen Sturmböen eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Zahlreiche Menschen wurden verletzt. Bei den Aufräumarbeiten waren im Landkreis Passau zwei Menschen gestorben. Nach der parlamentarischen Sommerpause wird sich auch das Kabinett mit den Folgen des schweren Unwetters befassen. (dpa)

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