Politik

07.11.2025

Wiedereinführung der Wehrpflicht: Alle zur Musterung!

Gerade in unsicheren Zeiten braucht es Führungs- und Entscheidungsstärke. Doch die schwarz-rote Koalition lässt auch beim Ringen um den neuen Wehrdienst beides vermissen. Ein Kommentar von Thorsten Stark

Gerade in unsicheren Zeiten braucht es Führungs- und Entscheidungsstärke. Doch die schwarz-rote Koalition lässt auch beim Ringen um den neuen Wehrdienst beides vermissen. Fachleute warnen seit Jahren vor Russlands Militär. Das soll bald in der Lage sein, nach der Ukraine weitere Staaten in Europa ins Visier zu nehmen. Man sollte meinen, allein dieses Szenario wäre Grund genug, dem schnellstmöglich etwas entgegenzusetzen. Tatsächlich haben deswegen viele andere europäische Länder die Wehrpflicht wieder eingeführt.

Und in Deutschland? Vergingen nach dem Regierungswechsel wertvolle Monate ohne Entscheidung. Dabei bräuchte auch die Bundeswehr dringend mehr Personal. Das ist sogar bei etlichen Grünen-Politikerinnen und -Politikern unstrittig. Der nordrhein-westfälische Justizminister Benjamin Limbach, ein Grüner, ließ sich sogar noch mal mustern. Er will als Reservist dienen.

So viel Initiative wünscht man sich auch in der Bundesregierung. Man kann dem Ringen der Koalition um ein neues Wehrdienstgesetz kaum mehr zusehen. Wehrpflicht light? Lotterie? Alles nur freiwillig?

Klar: Am Ende wird sich die Koalition schon einigen. Aber es wird vermutlich ein Kompromiss herauskommen, der keinem so richtig gefällt.

Der Kanzler-Appell vom 20. Oktober, schnell auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, verhallte ungehört. Klar: Am Ende wird sich die Koalition schon einigen. Aber es wird vermutlich ein Kompromiss herauskommen, der keinem so richtig gefällt. Für eine grundlegende Wehrpflichtreform, die Männer und Frauen einschließt, bräuchte es eine Grundgesetzänderung. Die ist aber aufgrund der Mehrheitsverhältnisse politisch gerade unmöglich.

Doch es gäbe eine Lösung: Alle jungen Männer sollen zur Musterung. Dann hätte der Staat einen Überblick, wer im Ernstfall tauglich wäre. Wer geeignet ist, dem sollte ein gutes Angebot gemacht werden. Sollten sich dann nicht genügend Freiwillige melden, müsste man die am besten Geeigneten verpflichten dürfen. Wie sonst soll sich das Land denn im Notfall verteidigen können? Freilich muss es dann auch die Möglichkeit geben, zu verweigern. Wer das tut, muss einen Ersatzdienst leisten. In anderen Ländern klappt das ja auch. 

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