Politik

Als Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) 2015 noch Energieministerin in Bayern war, ist sie ihren eigenen Worten nach beim Thema Stromtrassen nicht immer durchgedrungen. (Foto: dpa/Sven Hoppe)

10.08.2022

"Widerstand der CSU gegen neue Stromtrassen war ein Fehler"

Aigner: "Mit den Fakten bin ich leider nicht immer durchgedrungen"

Der Widerstand der CSU gegen den Bau neuer Stromtrassen war nach Ansicht von Landtagspräsidentin Ilse Aigner ein Fehler. Auch deswegen sei Bayern "beim Strom abhängiger als andere von Atomkraftwerken und es gibt Engpässe bei den Leitungen von Nord nach Süd", sagte Chefin der Oberbayern-CSU "Zeit Online".

Aigner betonte, sie habe 2015 als bayerische Energieministerin bei dem damaligen Ministerpräsident Horst Seehofer und dem damaligen Heimatminister Markus Söder (alle CSU) für die Trassen geworben, sich aber nicht durchsetzen können. "Mit den Fakten bin ich leider nicht immer durchgedrungen", sagte Aigner.

Dennoch sei die Kritik, Bayern habe den Ausbau der erneuerbaren Energien verschlafen, "zum übergroßen Teil" nicht gerechtfertigt, betonte Aigner. "Beim Ausbau von Solarenergie, Wasserkraft und Biomasse sind wir deutlich an der Spitze." Sie warnte zugleich davor, den Streit zwischen den Bundesländern in der Energiekrise weiter zu eskalieren: "Wenn man versucht, den Süden zu schwächen, wird auch dem Norden bald das Geld ausgehen. Man kann sich ja ausrechnen, wie viel aus dem Süden jedes Jahr in den Länderfinanzausgleich fließt. Keiner kann ein Interesse daran haben, den Industriestandort in Bayern und Baden-Württemberg zu schwächen."

Um ihren Beitrag in der Energiekrise zu leisten, dusche sie jetzt kürzer, sagte Aigner: "Jede Kilowattstunde, die wir als Gesellschaft nicht verbrauchen, müssen wir auch nicht bezahlen", sagte sie.

Bei der Landtagswahl in Bayern 2023 werde die CSU für die Wiederwahl Söders kämpfen, sagte Aigner, die zwischenzeitlich als schärfste Konkurrentin galt: "Er ist ohne Zweifel ein sehr starker Ministerpräsident, das ist unübersehbar, unbestritten sehr fleißig und sehr durchsetzungsfähig. Die CSU ist dennoch nur stark als Team, aber das weiß Markus Söder auch."
(Marco Hadem, dpa)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche

Ist das geplante Demokratiefördergesetz sinnvoll?

Unser Pro und Contra jede Woche neu
Diskutieren Sie mit!

Die Frage der Woche – Archiv
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2023

Nächster Erscheinungstermin:
29. November 2024

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 24.11.2023 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.