Politik

Polizisten kontrollieren an der Grenzkontrollstelle der Bundespolizei an der A 93 bei Kiefersfelden ein Fahrzeug. (Foto: dpa/Matthias Balk)

03.06.2025

Bayern: Zahl der Asylbewerber hat sich 2025 halbiert

Die Union versprach im Bundestagswahlkampf eine Migrationswende. Nun schmückt sich die CSU mit der rapide gesunkenen Zahl der Asylbewerber. Doch der Rückgang geht wohl eher auf das Konto der abgewählten Ampel-Regierung sowie externer Faktoren wie die Lage in Syrien

In den ersten fünf Monaten des Jahres haben sich die Zuwanderungszahlen in Bayern im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2024 mehr als halbiert. Nach Angaben des Innenministeriums in München registrierten die Behörden von Anfang Januar bis Ende Mai 5.323 Asylbewerber, im Vorjahreszeitraum hatte die Zahl noch bei 11.739 gelegen. „Wir haben rund 55 Prozent weniger Zugänge an Asylsuchenden registriert als im Vorjahreszeitraum. Wir haben den Asylzugang praktisch halbiert“, sagte Innenminister Joachim Herrmann.

Der CSU-Politiker zog aus den Zahlen die Schlussfolgerung, dass die sogenannte Migrationswende bereits „in vollem Gange“ sei. Herrmann sei sich zudem „sicher“, dass dabei die einzelnen Maßnahmen der neuen Bundesregierung bereits greifen: „Die Grenzkontrollen zeigen ebenso ihre Wirkung wie die verschiedenen anderen Maßnahmen, die die neue Bundesregierung ergriffen hat. Das zeigt, dass wir endlich auf dem richtigen Kurs sind.“

Erfolg der ehemaligen SPD-Innenministerin Nancy Faeser?

Da die neue Bundesregierung aber erst seit wenigen Wochen im Amt ist, dürfte ein Großteil der rückläufigen Zahlen auf das Konto der abgewählten Ampel-Regierung zurückgehen. Die ehemalige SPD-Innenministerin Nancy Faeser hatte bereits Anfang April - also noch vor dem Ende ihrer Amtszeit - erklärt, dass die Asylzahlen im Vergleich zu 2023 um 50 Prozent niedriger und die Zahl der Abschiebungen um 55 Prozent höher gewesen sei. Auch sie verwies damals auf die eingeführten Grenzkontrollen.

Auch dieser Trend spiegelte sich in den nun vom bayerischen Innenministerium veröffentlichten Zahlen wider: Insgesamt haben demnach in den ersten vier Monaten mit 1.233 Rückführungen und 4.842 freiwilligen Ausreisen mehr Menschen Bayern verlassen als Asylbewerber (4.700) im gleichen Zeitraum ins Land gekommen sind.

Weniger Flüchtlinge über die Westbalkanroute

Aus der Sicht von Herrmann gibt es aber nach wie vor keinen Anlass, generelle Entwarnung zu geben. Die Kommunen seien nach jahrelangen hohen Asylzugängen und Zugängen aus der Ukraine nach wie vor sehr stark belastet. „Migration dauerhaft senken und steuern bleibt die Aufgabe der Stunde“, betonte er.

Eine Ursache für den Rückgang ist auch die veränderte Situation in Syrien. Zuletzt kamen wenbiger Flüchtlinge aus diesem Land nach Europa. Auch deshalb nahm die irreguläre Migration in die EU ab: Die Zahl der irregulären Grenzübertritte ist um 30 Prozent gesunken.

Die Westbalkanroute ist längst nicht mehr der Hauptkorridor für Migranten auf ihrem Weg in die Europäische Union. In den ersten vier Monaten dieses Jahres hat Frontex 3100 irreguläre Grenzübertritte aus dem Balkan sowie aus den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens festgestellt – das ist ein Minus von 58 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.(dpa/till/loh)

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