Politik

Zehntausende Menschen demonstrierten am Wochenende in bayerischen Kommunen gegen Rechtsextremismus, unter anderem in Passau. (Foto: dpa/Sipa USA/Sopa Images)

29.01.2024

Zehntausende Menschen bei Demos gegen rechts auf Bayerns Straßen

Der Protest als Zeichen gegen rechts hält auch im Freistaat an. Erneut sind Zehntausende Menschen in zahlreichen Städten Bayerns auf die Straßen gegangen. In München fand unterdessen erneut eine Demonstration gegen die Sparpläne der Bundesregierung statt

In Bayern sind am Wochenende erneut Zehntausende Menschen bei Demonstrationen gegen rechts auf die Straßen gegangen. Mit dem Protest richteten sich die Demonstrierenden in vielen Städten des Freistaats gegen Rechtsextremismus und setzten ein Zeichen für eine starke Demokratie.

Im unterfränkischen Schweinfurt versammelten sich nach Angaben der Polizei am Samstag rund 6500 Menschen, in Ingolstadt kamen in der Spitze rund 6000 Menschen unter dem Motto "Gemeinsam gegen rechts - für demokratische Vielfalt" zusammen. Auch im mittelfränkischen Schwabach, in Hof in Oberfranken und im niederbayerischen Passau demonstrierten laut Polizei jeweils rund 6000 Menschen. Die Veranstalter der Kundgebung "Passau gegen rechts" sprachen von etwa 8000 Teilnehmenden.

Haindling-Auftritt in Straubing

Rund 3000 Menschen kamen am Samstag nach Angaben der Polizei auf eine Demo im niederbayerischen Straubing. Dort trat der Sänger der Band Haindling, Hans-Jürgen Buchner, auf. Im schwäbischen Memmingen kamen am Samstag rund 3300 Menschen unter dem Motto "Nie wieder ist jetzt" zusammen. In den Städten Sonthofen und Lindau nahmen laut Polizei jeweils rund 2000 Menschen an Demonstrationen teil, in Dachau rund 3500 Menschen.

Im oberbayerischen Ebersberg demonstrierten am Sonntag nach Schätzung der Polizei rund 2600 Menschen, in Obernburg in Unterfranken bis zu 1500 Menschen. Jeweils rund 1000 Teilnehmende gab es bei Demos in Pegnitz in Oberfranken und im schwäbischen Friedberg.

Auslöser der Proteste sind Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen radikaler Rechter am 25. November in Potsdam, an dem AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten.

Weitere Kundgebungen gab es unter anderem in Neumarkt in der Oberpfalz, wo sich am Samstag unter dem Motto "Schweigen reicht nicht mehr - Aktiv werden gegen rechts" rund 1500 Menschen versammelten. An einer Demo in Regensburg unter dem Motto "Gegen rechte Mobilisierung am Holocaust-Gedenktag" nahmen laut Polizei bis zu 2000 Menschen teil.

Weniger Zuspruch bei anderer Demo

Nach dem offiziellen Ende dieser Demo kamen laut Polizei rund 300 Menschen zu einer zweiten Versammlung mit dem Thema "Gemeinsam gegen den Ampelwahnsinn" zusammen. Teilnehmer der ersten Veranstaltung demonstrierten demnach lautstark gegen die zweite Versammlung.

Der Umzug der zweiten Demo sei zudem immer wieder von Personengruppen blockiert worden, die Polizei habe die Blockaden teilweise gewaltsam auflösen müssen. Im Rahmen der beiden Versammlungen habe die Polizei mehrere Straftaten verzeichnet, unter anderem zwei Angriffe auf Polizeibeamte, hieß es.

10.000 Menschen demonstrieren in München gegen Sparpläne

Bei einer Demonstration unter dem Motto "Hand in Hand für unser Land" sind am Sonntag in München laut Polizei rund 10.000 Menschen zusammengekommen. Die Veranstalter hatten zuvor mit bis zu 50.000 Teilnehmern gerechnet.

Aufgerufen zu dem Protest hatte ein breites Bündnis aus Landwirten, Handwerkern, Gastronomen, Spediteuren und Angestellten des öffentlichen Dienstes. Die Teilnehmenden hielten Plakate mit Aufschriften wie "Nein zur grünen Planwirtschaft" oder "Zu viel ist zu viel - Neuwahlen jetzt" in die Höhe.

Die Veranstalter hatten die Teilnehmer vorab aufgerufen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen und etwa auf Traktoren und Lastwagen zu verzichten. Dennoch waren bei dem Protest auf der Theresienweise auch 300 Fahrzeuge dabei, wie eine Polizeisprecherin sagte. Der am Sonntag noch andauernde Streik bei der Deutschen Bahn hatte die Anreise für viele Teilnehmer wohl erschwert.

Bundesweit protestieren Bauern seit Anfang Januar insbesondere gegen die Pläne der Bundesregierung, die Subvention des Agrardiesels in Deutschland bis 2026 schrittweise zu beenden. (Sebastian Schlenker, Lena Brandner, Daniel Wieland, Selina Schaefer, Ute Wessels, Sebastian Schlenker, dpa)

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