Wirtschaft

Der Regensburger Hafen feiert seinen 100. Geburtstag. (Foto: OBX-News)

13.08.2010

100 Jahre Regensburger Hafen

Bayerns Zugang zu den Weltmeeren

Im Juni 1910 eröffnete der damalige Prinzregent Luitpold den Luitpoldhafen und den Petroleumhafen Regensburg. Der Bau des Hafens war notwendig geworden, weil das Warenaufkommen am damaligen Endpunkt der Donauschifffahrt immer größer wurde. Im Laufe eines bewegten Jahrhunderts entwickelte sich diese Keimzelle zum umschlagstärksten öffentlichen Binnenhafen entlang der gesamten schiffbaren Donau und zum zentralen Umschlagplatz für Schwerst- und Massengüter sowohl für den Atlantik-Verkehr via Rotterdam, als auch nach Nah- und Fernost über die Donaumündung am Schwarzen Meer.
Rund 90 Unternehmen mit etwa 2000 Mitarbeitern sind heute im Hafen Regensburg angesiedelt, darunter Logistikdienstleister, Reedereien, Speditionen, Futtermittelhersteller, Händler und Recyclingbetriebe. Allein von 1997 bis 2009 wurden von der Betreibergesellschaft, der Bayernhafen-Gruppe, und den angesiedelten Firmen mehr als 130 Millionen Euro in die Errichtung von Lager- und Produktionsanlagen, die Sanierung und den Ausbau der Hafenanlagen investiert.
In Regensburg treffen sich heute die Binnenschifffahrtsflotten aus ganz Europa: Aus Rotterdam und über den Rhein kommen die Schiffe der holländischen, belgischen, luxemburgischen und französischen Reedereien mit ihren Ladungen. Zum Teil werden sie hier auf rumänische, bulgarische, jugoslawische oder auch deutsche Schiffe verladen, die dann bis zum Schwarzen Meer fahren.
Früher dominierte Schüttgut auf den Donauschiffen: Kohle, Erz, Getreide und auch Öl. Die Warenvielfalt, die heute per Schiff transportiert wird, ist viel breiter: Per Schiff reisen heute auch Nahrungsmittel, chemische Erzeugnisse und Futtermittel, Erz, Schrott, Eisen und Stahl, Autos, land- und forstwirtschaftliche Produkte, Steine und Erden, Mineralöl, Gas und Düngemittel.

Viel mehr Lkws


Entwicklungsbremse für die Donauschifffahrt und damit auch für die weitere Expansion des Regensburger Hafens ist und bleibt der noch immer nicht ausgebaute Donauabschnitt zwischen Straubing und Vilshofen. Seit Jahrzehnten streiten Politiker und Experten, attackiert von den Naturschützern, um die Optimierung der Schifffahrtsbedingungen auf diesem rund 70 Kilometer langen Donauabschnitt.
Eine der Folgen ist eine drastische Zunahme des Lkw-Verkehrs auf der parallel zur Donau verlaufenden Autobahn von Regensburg über Wien nach Osteuropa. Um die Ladung eines einzigen Schiffs – rund 1300 Tonnen – von A nach B zu transportieren, müssen immerhin 65 schwere 40-Tonnen-Lastwagen auf die Autobahn und sie verbrauchen dabei vier Mal so viel Treibstoff wie ein Schiff, Abgasbelastung und Straßenschäden inklusive.
Die Regensburger Hafenmanager aber wissen: Die Zeit arbeitet für sie. Nur auf der bayerischen Großwasserstraße ist noch beinahe unbegrenzter Platz für die prognostizierte ganz erhebliche weitere Zunahme des Warenverkehrs zwischen West- und Osteuropa. (obx)

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