Wirtschaft

Wolfgang Hatz, ehemaliger Audi-Ingeneur, Forschungs- und Entwicklungsvorstand bei Porsche sowie Leiter der Aggregateentwicklung bei Volkswagen, kommt mit einem Rucksack über der Schulter zur Urteilsverkündung. Der Gerichtstermin fand in der Außenstelle des Landgerichts in der Justizvollzugsanstalt Stadelheim statt. Gegen das Urteil legte die Staatsanwaltschaft München jetzt Revision ein. (Foto: dpa/Kneffel)

04.07.2023

Audi-Dieselprozess: Staatsanwalt legt Revision gegen Hatz-Urteil ein

Die Bewährungsstrafen für den früheren Audi-Vorstandschef Rupert Stadler und einen Ingenieur akzeptiert die Staatsanwaltschaft München. Doch beim früheren Chef der Motorentwicklung, Wolfgang Hatz, ist die Staatsanwaltschaft München nicht mit der verhängten Strafe einverstanden. Sie hat Berufung eingelegt. Aber auch die Verteidiger aller drei Angeklagten legten Rechtsmittel ein

Die Staatsanwaltschaft München hat Revision gegen die Bewährungsstrafe für den ehemaligen Chef der Audi-Motorenentwicklung, Wolfgang Hatz, eingelegt. Das teilte die Behörde am Dienstag mit.

Außerdem legten die Verteidiger von Hatz und überraschend auch die Verteidiger des ehemaligen Vorstandschefs Rupert Stadler und des mitangeklagten Ingenieurs P. Rechtsmittel ein, wie das Landgericht mitteilte. Im Fall von Stadler und P. akzeptierte die Staatsanwaltschaft das Urteil des Landgerichts München, sagte Staatsanwalt Matthias Enzler.

Die Wirtschaftsstrafkammer hatte Hatz vor einer Woche zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung sowie zur Zahlung von 400.000 Euro verurteilt. Der langjährige Chef der Motorenentwicklung bei Audi und spätere Porsche-Vorstand hatte die Manipulation der Abgassteuerung bei großen Dieselmotoren gestanden.

Er veranlasste die Ausgestaltung der Software, mit der die Stickoxid-Grenzwerte auf dem Prüfstand eingehalten wurden, aber nicht mehr auf der Straße. Damit sparten sich die Autobauer den nachträglichen Einbau größerer Adblue-Tanks für die Abgasreinigung. Die Anklage hatte für den 64-Jährigen eine Gefängnisstrafe von drei Jahren und zwei Monaten gefordert. Hatz hatte bis Juni 2018 neun Monate in Stadelheim in Untersuchungshaft gesessen.

Stadler war wegen Betrugs durch Unterlassen zu einem Jahr und neun Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung und Zahlung von 1,1 Millionen Euro verurteilt worden. Er hatte die Manipulationen nicht veranlasst, aber den Verkauf der Autos in Deutschland viel zu spät gestoppt. In seinem Fall hatte die Staatsanwaltschaft der Bewährungsstrafe schon im Prozess zugestimmt. (Roland Losch, dpa)

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