Wirtschaft

Bundesweit wurden im ersten Halbjahr mehr als 400 Anlagen an Land errichtet, davon 117 in Nordrhein-Westfalen und 91 in Niedersachsen. (Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand)

15.07.2025

Bayern: Nur acht neue Windräder im ersten Halbjahr

In Bayern sind von Januar bis Juni doppelt so viele Windkraftanlagen neu in Betrieb gegangen als vor einem Jahr. Das klingt besser als es ist, wie der Vergleich mit anderen Bundesländern zeigt. Allein in Nordrhein-Westfalen waren es 117

In Bayern sind im ersten Halbjahr doppelt so viele Windräder in Betrieb genommen worden wie im Vorjahreszeitraum. Allerdings waren es nur acht Anlagen, wie aus eine Auswertung der Fachagentur Wind und Solar hervorgeht. Zum Vergleich: Bundesweit waren es im selben Zeitraum den vorläufigen Daten zufolge mehr als 400 Anlagen an Land, davon 117 in Nordrhein-Westfalen und 91 in Niedersachsen. Dabei kann es noch kleine Änderungen durch Nachmeldungen geben.

Lässt man die drei Stadtstaaten außen vor, zählt die vom Bundesverband Windenergie und VDMA Power Systems - einem Fachverband für Energieanlagenbau - in Auftrag gegebene Auswertung nur im Saarland, in Sachsen und Thüringen weniger neu in Betrieb genommene Windräder. Allerdings liegt Hessen gleichauf und im westlichen Nachbarn Baden-Württemberg sind es mit 13 Windrädern nur unwesentlich mehr. Insgesamt zeigt sich ein klarer Vorsprung der Flächenländer weiter im Norden.

Insgesamt bringen die acht neuen Anlagen in Bayern 41,5 Megawatt Leistung. Die beiden stärksten mit 6,2 und 6 Megawatt stehen im mittelfränkischen Happurg, die beiden schwächsten mit 4,2 Megawatt im oberbayerischen Pfaffenhofen. Weitere Anlagen in Untermerzbach, Moosach, Sauerlach und Feldkirchen-Westerham. Stilllegungen im Freistaat führt die Auswertung nicht auf.

Nachwehen von 10H

Alles zusammengenommen kommt Bayern damit aktuell auf 1.163 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 2,7 Gigawatt. Das sind 4,2 Prozent der in Deutschland installierten Leistung. Spitzenreiter ist hier Niedersachsen mit 6.202 Anlagen und 13,4 Gigawatt.

Der schleppende Ausbau der Windkraft in Bayern ist das Ergebnis einer Regelungspolitik, die den Ausbau durch restriktive Vorgaben zwischenzeitlich stark erschwerte. 2014 hatte die CSU die sogenannte 10H-Regel eingeführt, welche vorschrieb, dass der Abstand eines Windrades zu Wohnhäusern mindestens dem Zehnfachen der Höhe entsprechen musste. Erst 2022 lockerte die Staatsregierung die Regelung. Inzwischen zeichnet sich ein gewisses Wiederanziehen der Windkraft im Freistaat ab. Bei der im ersten Halbjahr neu genehmigten Windenergieleistung liegt Bayern der Auswertung zufolge mit 599 Megawatt bundesweit auf Platz drei - allerdings weit hinter Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen mit 2,7 und 1,6 Gigawatt. (dpa)

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