Wirtschaft

Bayerns Metall- und Elektroindustrie ist auch von den chinesischen Exportkontrollen für Seltene Erden und Magnete betroffen. (Foto: dpa/Daniel Karmann)

17.09.2025

Bayerns Wirtschaft bleibt besorgt: Chinesische Exportkontrollen treiben die Rohstoffpreise

Die vbw Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft fordert angesichts steigender Rohstoffpreise die Politik zum Handeln auf. Gerade die chinesischen Exportkontrollen treiben die Preise laut vbw in die Höhe

Die bayerische Wirtschaft sieht sich weiterhin mit hohen Rohstoffkosten konfrontiert. Wie die  vbw Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft jetzt mitteilt, ist der Rohstoffpreisindex im Juli um 1,6 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen und liegt nun bei 151,5 Punkten. Damit bleibt das Preisniveau für wichtige Rohstoffe auf einem sehr hohen Stand.

„Der sichere und bezahlbare Bezug wichtiger Rohstoffe bleibt eine ständige Herausforderung für die heimischen Unternehmen“, betont vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Besonders betroffen ist die Metall- und Elektroindustrie, zu der unter anderem die Automobilbranche, der Maschinenbau und die Elektroindustrie zählen.

Der Teilindex für Industriemetalle legte im Juli um 1,4 Prozent zu. Einen maßgeblichen Anteil daran hatte Aluminium, dessen Preis um 3,5 Prozent stieg. Für die bayerische Industrie ist das Metall von zentraler Bedeutung – etwa für den Fahrzeugbau und die Produktion von Maschinenkomponenten.

Noch deutlicher fiel der Preisanstieg bei Seltenen Erden aus. Der entsprechende Teilindex kletterte um 2,0 Prozent. Besonders Neodym und Praseodym verteuerten sich mit Zuwächsen von 7,4 bzw. 7,0 Prozent. Diese Stoffe sind essenziell für die Herstellung von Hochleistungsmagneten, die unter anderem in Elektromotoren und Windkraftanlagen zum Einsatz kommen.

Auch die Edelmetalle wurden teurer: Der Teilindex stieg um 3,2 Prozent. Während Silber um 4,7 Prozent zulegte, verzeichneten Platin und Palladium mit 11,7 bzw. 13,2 Prozent besonders starke Preissteigerungen. Einzige Ausnahme war Gold, dessen Preis leicht um 0,4 Prozent zurückging – der erste Rückgang seit Dezember 2024.

Brossardt: "Unternehmen brauchen dringend Stabilität"

Ein Grund für die Preisentwicklung bei Seltenen Erden sind laut vbw die anhaltenden Exportkontrollen Chinas. „Die chinesischen Exportkontrollen für Seltene Erden und Magnete bleiben spürbar und treiben die Preise in die Höhe. Hier brauchen die Unternehmen dringend Stabilität“, so Brossardt.

Die vbw fordert daher, die Rohstoffsicherung stärker in den politischen Fokus zu rücken. „Unser Industriestandort benötigt die sichere Rohstoffverfügbarkeit zu bezahlbaren Preisen“, erklärt Brossardt. Neben der Verringerung der Abhängigkeit von einzelnen Lieferländern sei auch die Steigerung der Rohstoffeffizienz durch Forschung sowie der Ausbau einer Kreislaufwirtschaft entscheidend.

Der vbw-Rohstoffpreisindex basiert auf den Weltmarktpreisen von 42 Rohstoffen, gewichtet nach ihrem Importanteil in Bayern. Die Preise werden in US-Dollar berechnet und regelmäßig aktualisiert. (BSZ)

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