Wirtschaft

Hier weiß der Verbraucher, wo die Ware herkommt. (Foto: Wraneschitz)

01.03.2013

Biohofläden boomen

Der beste Hofladen Deutschlands befindet sich im Landkreis Fürth

Nach jedem Lebensmittelskandal steigt die Nachfrage rasant – und nimmt dann auch schnell wieder ab.“ Diese Erfahrung machen vor allem jene Biobauern immer wieder, die sich den strengen Vorgaben von Bioland, Demeter oder Naturland unterwerfen.
Denn eigentlich arbeiten sie bereits seit Jahrzehnten so, wie es Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger aktuell wieder fordert: „Wir müssen diesem kriminellen Treiben der Fleischmafia durch eine Stärkung regionaler, mittelständisch-bäuerlicher Strukturen entgegenwirken.“
Nach eigener Aussage erfüllen die „echten“ Ökobetriebe bereits heute auch den Vorschlag von der Verbraucherorganisation Foodwatch zur Produktionsüberwachung. Laut Anne Markwardt habe die bislang „hoffnungslos versagt. Lebensmittelkontrollbehörden und Öko-Kontrollstellen müssen die Ergebnisse ihrer Betriebskontrollen publik machen.“
Ein Beispiel: Der Demeter-Hofladen von Petra und Manfred Ostertag in Wilhermsdorf-Meiersberg (Landkreis Fürth). Der wurde dieser Tage als „Bester Biohofladen Deutschlands“ ausgezeichnet.
Für die Ostertags ist es mehr als nur eine Ehre, von den Lesern des Fachmagazins Schrot und Korn mit 800 000 Exemplaren Auflage gewählt worden zu sein. Zumal ihrem Laden diese Auszeichnung innerhalb von fünf Jahren bereits zum zweiten Mal zuteil wurde. Ebenso bemerkenswert: Der Ortsteil hat gerade mal 180 Einwohner. es müssen also auch viele Auswärtige für die Ostertags gestimmt haben.
Und: „Die Redaktion hat die Bewertungen hinterher inkognito im Laden überprüft“, haben die Besitzer kürzlich erfahren. 50 Quadratmeter misst ihr modernes, helles Geschäft inzwischen. 2009 haben sie es mehr als verdoppelt, um nicht nur frische, sondern auch andere Ware verkaufen zu können. Von Cornflakes und Nudeln über Apfelessig bis zur Zitrone, von Wein und Milch über Kosmetik bis Brot reicht das Angebot. Nicht zu vergessen Tiefkühlware. „Das haben wir auch nach den Wünschen unserer Kunden erweitert“, ergänzen die beiden Hofbesitzer unisono.
Alles ist „Bio“ mit Demeter-Siegel. So wie ihr eigener Hof: Den hat Vater Ostertag schon 1967 auf Ökolandbau umgestellt. Auf etwa 10 Hektar bauen dessen Erben heute „vor allem Weizen, Mais, Kleegras als Futter für unsere Legehennen und Masthühnchen an“. Etwa 500 Hühner haben hinter dem Bauernhaus ihren freien Auslauf – nur bei Schnee wollen sie nicht aus dem Stall. Keine Spur von enger Käfighaltung und Pseudo-Öko-Eiern.
Weitere zwei Hektar sind für das „Komplettsortiment von Schwarzwurzeln über Kohlrabi, Kraut, bis zu Zucchini, insgesamt 25 Sorten“ reserviert. „Bald geht’s wieder los“, freut sich der Biobauer sichtlich auf den Frühling. Von einer benachbarten Biogasanlage erwärmt, wachsen zurzeit im 1600-Quadratmeter-Gewächshaus vor allem Kräuter wie Basilikum heran. Nebenan im Hofladen stehen frische Petersilienwurzeln, Lauch oder Krautköpfe aus eigenem Anbau im Regal.
Auch wenn Petra Ostertag zugibt: „Ehrlich hat halt seinen Preis!“ Im Hofladen in Meiersberg kaufen „immer mehr Kunden ein, nehmen teilweise bis zu 30 km Anfahrt in Kauf. Vielleicht, weil unsere Bio-Produkte länger halten?“
Oder, weil sie bei ihnen „auch eine Birne oder ein kleines Weißkraut bekommen, nicht wie die abgepackten Pakete im Supermarkt.“ Weshalb gerade „Singlehaushalte nichts wegwerfen brauchen“. Nachhaltig halt. Wie einst im Tante-Emma-Laden. (Heinz Wraneschitz)

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