Wirtschaft

Preisexplosionen und gestörte Lieferketten bremsen die bayerische Wirtschaft aus. (Foto: dpa/ Soeren Stache)

19.05.2022

Trübe Aussichten

BIHK-Konjunkturindex fällt unter Durchschnittswert

Preisexplosionen und gestörte Lieferketten bremsen die bayerische Wirtschaft aus. Viele Firmen sind laut Konjunkturumfrage des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK) zwar mit ihrer aktuellen Geschäftslage "noch weitgehend zufrieden". Aber die Geschäftserwartungen in Industrie und Baugewerbe seien trüb, die vollen Auftragsbücher seien auch Zeichen eines Auftragsstaus: "Die Unternehmen wissen angesichts von Preissteigerungen sowie von Lieferschwierigkeiten bei Rohstoffen und Materialien oftmals nicht, wann sie die Aufträge erfüllen können und ob sich die Geschäfte am Ende noch rechnen werden", sagte BIHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl am Donnerstag in München.

Der BIHK-Konjunkturindex brach im Vergleich zum Jahresbeginn von 124 auf 112 Punkte ein und liegt damit knapp unter seinem langjährigen Durchschnitt. Das Baugewerbe, die Industrie, der Handel und die Dienstleistungsbranche "blicken skeptisch auf die kommenden Monate. Lediglich der Tourismus erwartet eine gute Sommersaison", sagte Gößl.

Preisschocks bei Energie, Rohstoffen und Vorprodukten sowie Lieferprobleme verunsicherten die Unternehmen. Weitere Störfaktoren seien die rigide Corona-Politik in China, Bayerns wichtigstem Beschaffungsmarkt, und die kritische Konjunkturlage in den USA, Bayerns wichtigstem Exportmarkt.

Als größtes Risiko für die kommenden zwölf Monate melden 75 Prozent der Unternehmen die Energie- und Rohstoffpreise. Der Fachkräftemangel bleibt für 61 Prozent aller Unternehmen eine große Sorge. Die Unsicherheit sorge für spürbare Zurückhaltung bei den Investitionen. Die Beschäftigungspläne seien dagegen nur wenig korrigiert worden: "Der Stellenaufbau wird also weitergehen, wenn auch mit schwächerer Dynamik", teilte der BIHK mit. Er hatte 3500 Unternehmen befragt.

BIHK-Präsident Klaus Josef Lutz mahnte, die Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Wirtschaft müsse absolute Priorität haben. Der Ausbau erneuerbarer Energien müsse drastisch beschleunigt werden, dürfe aber unter keinen Umständen weitere Energie-Preisschübe auslösen, "wenn wir Bayern als Industriestandort erhalten wollen". Die Politik sollte den Unternehmen bei der Diversifizierung ihrer Beschaffungsmärkte durch neue Freihandelsabkommen mit Lateinamerika, Indien, Australien und Neuseeland helfen.
(Roland Losch, dpa)

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