Wirtschaft

Bayerns Bauminister Joachim Herrmann (3.v.r.) und Siemens-Healthcare-Chef Bernd Montag (3.v.l.) bei der Grundsteinlegung für die neue Zentrale der Siemens Healthcare GmbH in Erlangen. (Foto: Wraneschitz)

17.06.2016

Der Grundstein ist gelegt

In Erlangen entsteht die neue Medizinzentrale von Siemens

Sie soll nach höchsten deutschen und internationalen Nachhaltigkeitskriterien zertifiziert werden, die neue Zentrale der Siemens Healthcare GmbH in Erlangen. Der Grundstein des „Headquarter“ ist gelegt, im Herbst 2017 soll es bezugsfertig sein.

Die Bedeutung dieses Gebäudes für Erlangen und die Region betonten nicht nur Mitarbeiter des Siemens-Medizinbereiches, sondern auch die zur Grundsteinlegung angereisten Politiker. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU), auch für das Bauen im Freistaat zuständig, stellte beispielsweise klar: „Ohne Siemens Med kein Medical Valley“. Auf das ist die ganze Metropolregion Nürnberg mächtig stolz.

Oder Florian Janik (SPD), Oberbürgermeister der selbsternannten Medizinstadt Erlangen. Er sah „die Geschichte der Siemens-Medizintechnik verknüpft mit Erlangen“. Das gelte dank des Neubaus auch in Zukunft.
Denn genau „dass wir wieder etwas für die Zukunft machen“: das stellte Healthcare-Geschäftsführer Bernd Montag heraus. 1000 Mitarbeiter sollen künftig in dem vierstöckigen, neuen Gebäude arbeiten. Darunter wird es ein Parkhaus für 220 Autos und 120 Fahrräder geben. Fast 20.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche entstehen direkt neben der bisherigen Verwaltung, Baujahr 1961. Die soll nach dem Auszug der Medizintechniker in abgerissen werden. 750 Siemensianer werden dann von Erlangen nach Forchheim umziehen.

Und vielleicht haben die sich ja bis dahin schon an ihren neuen Markennamen gewöhnt: „Healthineers“ heißt der Zungenbrecher, an dem sich bei der Eröffnung Siemens-Manager wie Gäste die Zähne ausbissen. Wie viel die Umstellung des Namens oder der Neubau kostet, darüber schwiegen sich die Verantwortlichen aber aus. Vielleicht gehört auch das zur „Siemens Strategie Vision 2020“: Ein Teil davon war die Ausgliederung der Medizintechnik als eigenständige GmbH.
(Heinz Wraneschitz)
KOMMENTAR dazu: Medizinische Lachnummer
Jeder blamiert sich, so gut er kann. Kürzlich hat Siemens alles dafür getan. Da springen auf einer überdimensionalen Bühne ein dutzend Tänzer herum und singen. Sie fordern tausende perplexer Siemensianer zum Mitsingen auf: „We are, we are Healthineers.“

Ääh, we are was? Kaum ein Mitarbeiter des Konzernteils, früher UB Med (Unternehmensbereich Medizintechnik) genannt, kann glauben, dass ihre Chefetage ernsthaft diesen Zungenbrecher als neuen Markennamen beschlossen hat: Healthineers. Kopfschütteln statt Mitsingen ist angesagt.

Noch verwunderlicher ist es, dass sich sogar Konzernfremde mit dem Wort herumquälen. Grausam hörte sich beispielsweise an, was aus den Lautsprechern bei der Grundsteinlegung der neuen Med-Zentrale quäkt. Dabei waren die Grußworte als Glückwünsche gedacht.

Doch eines hat die Geschäftsführung der offiziell eigenständigen Siemens Healthcare GmbH mit diesem unaussprechlichen Kunstnamen erreicht: Sie bringt viele Leute zum Lachen. Im Internet werden Videos (www.youtube.com/watch?v=K5LiUrezV6k) von den in rote und blaue Ganzkörperkondome gekleideten Tänzern tausendfach angeklickt. „Zum Fremdschämen“, schreibt ein „Healthineer“ darunter. Stimmt.
(Heinz Wraneschitz)

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