Wirtschaft

Versicherern gehen Verkehrsrowdys an den Kragen: Vor allem junge Fahrer sollen profitieren, wenn sie anständig fahren. (Foto: dpa)

20.04.2016

Die Allianz setzt auf eine App, die Huk-Coburg auf eine Box im Auto

Beide Versicherer wollen den Fahrstil ihrer Kunden technisch überwachen, um die Höhe der Prämie an das Risiko anzupassen

Nach der Allianz steht auch die Huk-Coburg in den Startlöchern für die Einführung von Telematik-Tarifen in der Autoversicherung, bei denen sich die persönliche Fahrweise auf die Prämien-Höhe auswirkt. Anders als die Allianz will die Huk-Coburg die Fahrer aber nicht per App auf dem Smartphone überwachen, sondern mit einer fest eingebauten Box im Auto. Die oberste Priorität bei den Telematik-Tarifen habe der Datenschutz, sagte Vorstandschef Wolfgang Weiler heute in München. "Deshalb haben wir uns Zeit gelassen und nicht die erste beste Lösung genommen." Im dritten Quartal soll der neue Tarif starten.

Interessierte Kunden müssen sich die Box in einer Werkstatt ins Auto einbauen lassen. Die Kosten dafür trägt die Huk-Coburg. Der Einstieg in die Telematik-Tarife sei daher mit hohen Investitionen verbunden, sagte Vorstandsmitglied Klaus-Jürgen Heitmann. "Das ist ein dickes Brett, das wir da bohren."

Größter Autoversicherer Deutschlands


Gemessen an der Zahl der Verträge ist die Huk-Coburg der größte Autoversicherer in Deutschland. Im vergangenen Jahr versicherte das fränkische Unternehmen 10,7 Millionen Fahrzeuge und damit deutlich mehr als die Allianz mit 8,3 Millionen. Ein großer Teil des Neugeschäfts entfalle auf die Online-Tochter Huk24, sagte Weiler. Die Beitragseinnahmen stiegen mit der Kraftfahrzeug-Versicherung um gut sechs Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Sie machten damit etwa die Hälfte der gesamten Einnahmen in Höhe von 6,6 Milliarden Euro aus.

Die Huk-Coburg und die Allianz liefern sich auf dem hart umkämpften Markt für Autoversicherungen seit Jahren einen Wettstreit um die Nummer eins. Nach der Zahl der Verträge liegt die Huk-Coburg schon seit langem vorn. Bei den Beitragseinnahmen führt immer noch die Allianz mit im vergangenen Jahr 3,6 Milliarden Euro.

Die Allianz hatte ihren Telematik-Tarif Anfang des Monats vorgestellt. Bei diesem Angebot wird mit einem Bluetooth-Stecker im Zigarettenanzünder des versicherten Autos und einer App auf dem Smartphone unter anderem erfasst, ob der Fahrer genug Abstand hält, das Tempolimit einhält und nicht zu stark bremst oder beschleunigt. Bei einer nachweislich sicheren Fahrweise erhalte der Kunde bis zu 40 Prozent der jährlichen Prämie zurück. Dafür muss der Fahrer seine Aufzeichnungen aber regelmäßig übermitteln. Bei dem Projekt arbeitet die Allianz mit einem kanadischen Dienstleister zusammen, der die Informationen erhält. Die Allianz selbst hat nach eigenen Angaben keinen direkten Zugriff auf die Daten und könne keine persönlichen Informationen daraus ableiten.
(Daniela Wiegmann, dpa)

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