Wirtschaft

Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer sieht die Festnahme von Audi-Chef Rupert Stadler im Abgasskandal auch als Folge von Versäumnissen im VW-Konzern. (Foto: dpa)

18.06.2018

Die "Mär der Autoindustrie" ist in sich zusammengefallen

Grünen-Fraktionsvize: Stadler-Festnahme ist Folge von Versäumnissen im VW-Konzern

Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer sieht die Festnahme von Audi-Chef Rupert Stadler im Abgasskandal auch als Folge von Versäumnissen im VW-Konzern. "Heute ist die Mär der Autoindustrie endgültig in sich zusammengefallen, beim Abgasskandal handle sich um die Verfehlungen einzelner Ingenieure", sagte Krischer am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Immer klarer wird: Das Tricksen und Betrügen ist in den Konzernen von ganz oben mindestens toleriert, wenn nicht sogar angeordnet worden. In fast drei Jahren seit dem Bekanntwerden des Abgasskandals haben es weder der VW-Konzern noch die Branche insgesamt geschafft, einen klaren Schnitt zu ziehen."

Der FDP-Verkehrspolitiker Oliver Luksic sagte der dpa, die Staatsanwaltschaft München habe die Aufgabe, die vorliegenden Vorwürfe eines Betruges und einer mittelbaren Falschbeurkundung ohne Verzögerung aufzuklären. "Die nun erfolgte Festnahme von Audi-Chef Stadler ist keine Bestätigung des Betrugsvorwurfs, wenn gleich sie einem weiteren Eskalationsschritt in der Diesel-Affäre des VW-Konzerns gleicht. Grundsätzlich müssen sich aber nicht nur normale Angestellte, sondern vor allem die Top-Manager der Konzerne einem fairen, rechtsstaatlichen Verfahren stellen."

Krischer sagte, die Festnahme Stadlers zeige, wie wenig der Skandal und seine Folgen von VW und den anderen Autobauern offensichtlich ernst genommen worden sei. "Es ist gut, dass jetzt wenigstens Staatsanwälte versuchen, den größten Industrieskandal der deutschen Nachkriegsgeschichte strafrechtlich aufzuarbeiten, wo die Bundesregierung kläglich versagt hat."

Audi-Chef Stadler ist am Montag festgenommen worden. "Der Beschuldigte wurde der Ermittlungsrichterin vorgeführt, die den Vollzug der Untersuchungshaft angeordnet hat", teilte die Staatsanwaltschaft München II mit. Als Grund nannte die Behörde Verdunkelungsgefahr.
(Andreas Hoenig, dpa)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche

Sollen Schwangerschaftsabbrüche entkriminalisiert werden?

Unser Pro und Contra jede Woche neu
Diskutieren Sie mit!

Die Frage der Woche – Archiv
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2023

Nächster Erscheinungstermin:
29. November 2024

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 24.11.2023 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.