Wirtschaft

Bei der Eröffnung des neuen Hauses der Wirtschaft in Nürnberg (von links): IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch, der scheidende IHK-Präsident Dirk von Vopelius, Bayerns Ministerpräsidnet Markus Söder und der neue IHK-Präsident Armin Zitzmann. (Foto: Kurt Fuchs/IHK)

05.03.2020

Die Wirtschaft nachhaltig stärken

Vorstandschef der Nürnberger Versicherung ist neuer IHK-Präsident von Mittelfranken

Eine neues IHK-Gebäude und ein neuer IHK-Präsident: Diesen Termin ließ sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in seiner Heimatstadt Nürnerg nicht nehmen. Er verdeutlichte, dass zwischen US-amerikanischen Großkonzernen und chinesischen Staatskonzernen durchaus Platz für mittelständische Unternehmen ist. "Die Kraft unseres Landes liegt im Mittelstand", betonte er. Angesichts der Bedrohungslage durch Corona-Virus und Klimawandel appelierte der Ministerpräsident: "Wir brauchen einen vernünftigen Wirtschaftspatriotismus!" Denn wie die Schlüsselbranche Deutschlands, also die Autoindustrie, derzeit kaputtgeredet werde, sei nicht akzeptabel. Schließlich verdanke Deutschland dieser Branche einen ganz erheblichen Teil seines Wohlstands.

Doch nicht nur das Auto sorge für Prosperität. Söder warb erneut für seine Hightech Agenda Bayern. Die zwei Milliarden Euro schwere Zukunftsoffensive der bayerischen Staatsregierung wecke bereits internationales Interesse. "Forschen, wo andere Urlaub machen, das ist Bayern", meinte Söder launig. Ihm sei es immer wieder wichtig, zu betonen, was mit der Hightech Agenda verbunden ist: 100 Lehrstühle für künstliche Intelligenz in Erlangen. "Während der Bund 100 Lehrstühle für KI in ganz Deutschland plant, realisieren wir allein in Bayern 100", so der Ministerpräsident. Damit soll Bayern global in der Spitzengruppe in Sachen Digitalisierung bleiben. "Denn die USA und China werben uns unsere Spitzenkräfte ab", so Söder. Da müsse man dagegenhalten.

Abkehr vom globalen Freihandel

Auf die Herausforderungen für die Wirtschaft machte auch Armin Zitzmann, der mit 98,6 Prozent der Stimmen der Vollversammlung zum neuen Präsidenten der IHK Nürnberg für Mittelfranken gewählte Wirtschaftswissenschaftler aufmerksam. Der Vorstandschef der Nürnberger Versicherung wird damit mindestens bis 2024 oberster Vertreter der Interessen von Industrie, Handel und Dienstleistern in Mittelfranken. Er folgt auf Dirk von Vopelius, der nach zwei Amtszeiten und insgesamt zehn Jahren satzungsgemäß nicht mehr angetreten war.

"Die Abkehr von den Prinzipien des globalen Freihandels sowie die Auseinandersetzungen im Mittleren Osten und in Afrika bedrohen die hiesige Wirtschaft", mahnte Zitzmann. Der protektionistische Weg der USA sei nicht erst unter Präsident Donald Trump eingeschlagen worden. "Das ging schon unter seinem Vorgänger Barack Obama los. Nur Trump verkündet das sehr laut", verdeutlichte Zitzmann. Der Klimawandel sei eine weitere Aufgabe. "Es ist in dieser Angelegenheit bereits fünf nach zwölf. Wir werden die Schäden durch Naturkatastrophen künftig weder decken noch volkswirtschaftlich auffangen können", so der neue IHK-Präsident. Wenn die USA und China zusammen 22 Prozent der Weltbevölkerung ausmachten, aber für 52 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich seien, könne Deutschland alleine mit seinen Klimaschutzmaßnahmen gar nichts ausrichten. Es bedarf einer globalen Anstrengung.

Mit Blick auf die hohen Strompreise hierzulande, den Fachkräftemangel und die Abgabenlast sowie die Bürokratie will Zitzmann das Motto "Wirtschaft nachhaltig stärken" zu seinem Leitmotiv machen.
(Ralph Schweinfurth)

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