Wirtschaft

Wohnimmobilien sind in Bayern nach wie vor enorm begehrt. (Foto: LBS Bayern)

11.12.2018

Impulse für Eigenkapitalbildung nötig

Die LBS Bayern war 2018 im Markt überaus erfolgreich

Die LBS Bayern war 2018 im Markt überaus erfolgreich, so der Vorstandsvorsitzende Erwin Bumberger vor der Presse in München. „Wohnimmobilien sind in Bayern nach wie vor enorm begehrt. Dementsprechend ist auch die Nachfrage nach Bausparen und Immobilienfinanzierungen sehr groß. Und unsere Produkte kommen bei den Kunden hervorragend an. 2018 ist ein Spitzenjahr für den Vertrieb der LBS Bayern“, erklärte Bumberger.

Im Bausparneugeschäft wird die LBS Bayern nach Bumbergers Worten bis Jahresende voraussichtlich ein Volumen von rund 7,7 Milliarden Euro erreichen. Das ist ein Wachstum von etwa zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr und das größte Plus im Neugeschäft seit 2010. „Die Menschen in Bayern wollen sich das derzeit niedrige Zinsniveau langfristig für Immobilienfinanzierungen sichern. Dafür ist der Bausparvertrag ideal“, sagte der Vorstandsvorsitzende.

Im Finanzierungsgeschäft rechnet die Bayerische Landesbausparkasse für 2018 mit einem Auszahlungsvolumen von über 1,3 Milliarden Euro – ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 25 Prozent. Die Nachfrage nach Bauspardarlehen geht laut Bumberger wieder nach oben und erreicht 180 Millionen Euro (2017: 176 Millionen Euro). Bei Sofortfinanzierungen wird in diesem Jahr mit einem Auszahlungsvolumen von etwa 920 Millionen Euro (2017: 734 Millionen Euro) ein Rekordwert erreicht.

Neue Marktzugänge

Das Geschäft mit Annuitätendarlehen, das vor zwei Jahren begonnen wurde, wachse weiter rasant, so der LBS Bayern-Chef. Gegenüber dem Vorjahr werden die Auszahlungen um etwa 50 Prozent auf 220 Millionen Euro steigen (2017: 148 Millionen Euro). Annuitätendarlehen würden bereits ein Sechstel des gesamten Finanzierungsgeschäfts ausmachen. „Die Sparkassen nutzen die LBS-Produkte bei lang laufenden Finanzierungen. Hier ergänzen wir das Produktangebot der Sparkassen“, betonte Bumberger.

Neben den etablierten Vertriebswegen erschließt sich die LBS Bayern sukzessive neue Marktzugänge. Dazu gehören Drittvermittler, also freie Finanzberater, die Immobilienfinanzierungen vermitteln. Es gebe zwei namhafte Onlineplattformen, so der Vorstandsvorsitzende, auf die diese Vermittler in der Regel zugreifen, um ihren Kunden passende Finanzierungen zusammenzustellen. Auf der Plattform Ehyp können alle rund 60 dort vertretenen Sparkassen LBS-Bauspartarife anbieten. Zusätzlich werden bis Jahresende etwa zehn Sparkassen – darunter die größten bayerischen Häuser – auch LBS-Finanzierungsmittel in ihr Angebot einbinden können. Bis Ende 2019 werde das voraussichtlich bei etwa 20 Sparkassen der Fall sein. Auf der Plattform Finmas können die Finanzierungsangebote aller 24 dort vertretenen Sparkassen mit LBS-Bausparverträgen kombiniert werden.

Auch der Einstieg in das Geschäft mit Wohnungsunternehmen verlaufe vielversprechend, erklärte Vorstandsmitglied Gerhard Grebler. Gemeinsam mit den Sparkassen spreche die LBS Bayern diese institutionellen Investoren an. Es wurden neue Prozesse aufgebaut, um die besonderen Anforderungen an eine Kreditprüfung bei Firmenkunden zu erfüllen. „Seit dem Start im Februar wurden mit Wohnungsunternehmen über 80 Millionen Euro Bausparsumme und rund 20 Millionen Euro Finanzierungsvolumen abgeschlossen. Und wir erwarten im kommenden Jahr ein weiteres Wachstum“, sagte Grebler.

Gut vorangekommen ist die LBS Bayern nach Greblers Worten auch bei der Vorbereitung der Migration zum gemeinsamen IT-System der LBS-Gruppe OSPlus LBS. „Wir haben die Gap-Analyse in diesem Jahr abgeschlossen, also definiert, welche für uns wichtigen Funktionen bislang nicht von OSPlus LBS abgebildet werden. Nun werden die dafür gefundenen Lösungen umgesetzt. Gleichzeitig hat die Vorbereitung der Datenmigration begonnen. Wir liegen damit voll im Zeitplan und gehen davon aus, 2020 den Systemwechsel vollziehen zu können.“

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Helmut Straubinger betonte, dass staatliche Impulse zur Eigenkapitalbildung erforderlich seien, um mehr Menschen zu Wohneigentum zu verhelfen. „Ausreichendes Eigenkapital kann nur durch einen frühzeitigen Sparprozess aufgebaut werden. Doch daran scheitern Finanzierungswünsche gerade wegen der gestiegenen Immobilienpreise immer wieder. Die Nullzinspolitik der EZB beeinträchtigt die Möglichkeiten der Eigenkapitalbildung massiv und beschädigt die Sparkultur schwer. Die Politik muss verhindern, dass die Deutschen die Lust aufs Sparen verlieren.“

Straubinger appellierte an die Politik, das Sparen mit vermögenswirksamen Leistungen und Wohnungsbauprämie attraktiver zu machen. Förderbeträge und Einkommensgrenzen seien seit etwa 20 Jahren nicht mehr an die allgemeine Preis- und Gehaltsentwicklung angepasst worden. „Dadurch ist die Zahl der Förderberechtigten dramatisch gesunken. Wir halten es deshalb für unbedingt erforderlich, dass die Bundesregierung ihr Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag umsetzt und die Wohnungsbauprämie nachbessert. Wenn mehr Menschen in den Genuss dieser Förderung kommen und diese sich stärker als bisher auszahlt, kann das die Eigenkapitalbildung stärken, die derzeit nicht selten eine unüberwindliche Hürde auf dem Weg in die eigenen vier Wände darstellt.“

Der Markt ist voll intakt

Die LBS Bayern habe ihr Geschäftsmodell so weiterentwickelt, dass es auch bei einem lange anhaltenden Niedrigzinsumfeld funktioniert, erklärte Bumberger. Er rechnet für das noch bis Ende Dezember laufende Geschäftsjahr mit einem Betriebsergebnis vor Risikovorsorge von rund 20 Millionen Euro (2017 waren es aufgrund von Sondereffekten rund 37 Millionen Euro). Der Erfolg mit Markt sei die Basis für künftig wachsende Erträge.

Optimistisch geht die LBS Bayern laut Bumberger in das Absatzjahr 2019. Der Markt für Wohnimmobilien in Bayern sei weiterhin „voll intakt“. Häuser und Wohnungen seien überaus gefragt. Die LBS-Produkte würden „ideal den Bedarf der Kunden“ erfüllen. „Unsere Ziele lauten“, so der LBS Bayern-Chef, „weiteres Wachstum im Bauspargeschäft und Konsolidierung des erreichten Niveaus im Kreditgeschäft.“ (Friedrich H. Hettler)

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